Akne am Körper | Pickel am Po, Rücken oder auf der Kopfhaut

Überproduktion von Talg (Sebum): Die Haut ist von Talgdrüsen in den betroffenen Arealen durchzogen, die eine ölige Substanz (Talg) produzieren. Talg hat eine wichtige Funktion, da er die Haut vor Austrocknung schützt und ihre Barrierefunktion aufrechterhält. Bei Menschen mit Akne am Körper wird jedoch oft eine übermäßige Produktion von Talg beobachtet. Diese Überproduktion findet in den Talgdrüsen der Haut statt und kann durch Hormone oder genetische Ursachen entstehen.

Verstopfung der Hautporen: Der Talg fließt normalerweise an dem Haarfollikel entlang und gelangt an die Hautoberfläche. Eine Talgdrüse ist immer an ein Haar gekoppelt. Wenn jedoch die Produktion von Talg zunimmt, steigt auch der Druck in den Talgdrüsen. Dieser Druck kann dazu führen, dass die Zellen der Haarfollikelwand aufplatzen und sich mit Talg füllen. Die Verstopfung der Talgdrüsen passiert vorrangig durch eine Übervorhornung der Talgdrüsenausführungsgänge.  

Vermehrung von Bakterien: Die Haut ist von Natur aus von Bakterien besiedelt und einige dieser Bakterien sind für die Hautgesundheit von Vorteil. Bei einer Akne kann jedoch die Ansammlung von Talg und die Verstopfung der Hautporen ein ideales Umfeld für die Vermehrung von Cutibacterium acnes (C. acnes) schaffen. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das unter anderem in den Haarfollikeln lebt. Die erhöhte Talgproduktion bietet C. acnes mehr Nährstoffe, was zu einer deutlich erhöhten Vermehrung führen kann. Auch ein erhöhter pH-Wert kann die Vermehrung des Bakteriums fördern.

Entzündungsreaktion: Die Entzündungsreaktion in den verstopften Haarfollikeln ist eine komplexe Antwort des Immunsystems auf die Anwesenheit von C. acnes. Wenn die Bakterien in den verstopften Follikeln wachsen und sich vermehren, werden verschiedene Immunzellen (zum Beispiel Makrophagen) aktiviert. Diese Zellen setzen wiederum Entzündungsmediatoren wie Zytokine und Chemokine frei. Das Ergebnis sind die sichtbaren Symptomen einer Akne, einschließlich Rötungen, Schwellungen und schließlich der Bildung von Pickeln.

Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen können Akne an verschiedenen Körperstellen auslösen. Das geschieht vor allem durch männliche Hormone wie zum Beispiel Androgene (insbesondere Testosteron). Hormone können die Talgdrüsenaktivität beeinflussen, indem sie die Talgdrüsenzellen (Sebozyten) stimulieren. Innerhalb der Sebozyten binden Androgene an die Androgen-Rezeptoren, wodurch die Produktion an Talg erhöht wird. Während der Pubertät, Menstruation, Schwangerschaft und bei hormonellen Ungleichgewichten können die Hormonspiegel im Körper steigen bzw. sich in ihrem Verhältnis zueinander verändern. Als Folge kann die Talgproduktion erhöht sein.

Genetik: Die genetische Veranlagung für Akne kann mit bestimmten genetischen Varianten in Verbindung stehen, die die Funktion der Talgdrüsen und die Anfälligkeit für Entzündungen beeinflussen.

Schweiß und Reibung: Schweiß selbst enthält Salze und verschiedene chemische Verbindungen, die allein nicht unbedingt zu Akne führt. Stattdessen kann intensive körperliche Aktivität und Schweißbildung die bereits bestehenden Verstopfungen der Poren verschlimmern. Die Reibung von eng anliegender Kleidung kann für Irritationen und für ein Abreiben der äußeren Hautschicht sorgen. Dies kann dazu führen, dass die Hautbarriere geschwächt wird, wodurch das Eindringen von Bakterien begünstigt wird. Darüber hinaus werden Hautirritation durch Schweiß und Reibung verstärkt, die zur Entzündung und zur Bildung von Pickeln beitragen. Enge Boxershorts oder Hosen sorgen demnach häufig für Pickel am Po. Cappys sind häufig der Grund für Pickel auf der Kopfhaut und enge T-Shirts können für Unreinheiten auf dem Rücken sorgen. Info: Vor allem durch das Tragen von enger Kleidung am Körper ist eine Schmierinfektion vorprogrammiert.

Ernährung: Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne ist komplex und von Person zu Person unterschiedlich. Aber insbesondere Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index oder Milchprodukte können den Blutzuckerspiegel erhöhen und Entzündungsreaktionen im Körper auslösen, die sich auch auf die Haut auswirken können.

Keine Pickel an den betroffenen Körperstellen ausdrücken!

Bettwäsche sowie Handtücher regelmäßig wechseln, um Schmierinfektionen zu vermeiden

Lockere und weitestgehend aus Baumwolle bestehende Kleidung tragen, um Schweiß und Schmierinfektionen zu vermeiden

Eine ausgewogene sowie gesunde Ernährung spiegelt sich auf deiner Haut wider

Besuch eines*r Dermatolog*in, um ggf. eine Therapiemaßnahme  zu besprechen