Pubertäts-, Spätakne & Co. | Welche Akneformen gibt es?

Unreine Haut oder doch schon Akne?! Vor Mitessern, Pickeln und knotigen Hautveränderungen sind wir vor allem in der Pubertät nicht geschützt. Doch auch, wenn wir schon längst aus dem Teenie-Alter heraus sind, können die entzündlichen Hautblüten uns noch begleiten. Die verschiedenen Gesichter der Akne machen es schwierig den Überblick zu behalten. Je nach Lebensphase können diese unterschiedlich im Schweregrad und Aussehen sein. Im folgenden Artikel werden eine kurze Definition gegeben, grundsätzliche Faktoren zur Entstehung der Akne geklärt sowie ein Überblick in die Welt der Akneformen gegeben.

 

Die Akne ist definiert als entzündliche Erkrankung der Talgdrüsenfollikel. Die Talgdrüsen produzieren übermäßig viel Sebum (Talg), gleichzeitig liegt eine Verhornungsstörung in der Haut vor, wodurch die Ausführungsgänge der Talgdrüsen verstopfen. In der Folge kommt es zu Mitessern und entzündlichen Pusteln.

Neben der klassischen Acne vulgaris gibt es eine Vielzahl an Formen der Akne. Grundsätzlich können sie nach dem Alter, nach der Ausprägung/Schweregrad und in Sonderformen unterschieden werden.

Was ist Akne?

Das Hautbild der Akne ist definiert als entzündliche Erkrankung der Talgdrüsenfollikel. In den letzten Jahrzehnten hat sich insbesondere die Acne vulgaris in den westlichen Nationen verbreitet, sodass diese die häufigste Hautkrankheit darstellt. Neben der genetischen Disposition wird vermutet, dass eine Ernährung reich an Milchprodukten und einfachen Kohlenhydraten dieses Hautbild fördert.

Wie entsteht Akne?

An nahezu unserem gesamten Körper wachsen Haare. Jedes dieser Haare ist in einem sogenannten Haarfollikel in der Haut eingebettet. Unsere Talgdrüsen teilen sich ihre Ausführungen mit denen der Haare. Bei dem Hautbild der Akne kommen nun mehrere Faktoren zusammen. Männliche Hormone (insbesondere das Testosteron), regen die Talgproduktion an. Gleichzeitig liegt eine Verhornungsstörung in der Haut vor. Diese verstopft den Ausführungsgang der Talgdrüsen. In der Folge kann der überschüssige Talg nicht abfließen und es entstehen Mitesser.

 

 

Die Mitesser können „offen“ oder „geschlossen“ vorliegen. Die offenen Mitesser sind die sogenannten Black Heads, die entstehen, wenn der enthaltene Talg an die Luft kommt und mit dem Sauerstoff reagiert (oxidiert). Zu sehen ist der typische schwarze Punkt. Vor allem in den geschlossenen Mitessern (White Heads) können sich Bakterien, die nicht so gerne in Berührung mit Sauerstoff kommen (im Fachjargon auch anaerob genannt), in Ruhe vermehren und es kommt zu Entzündungen. Ein Pickel entsteht.

 

Welche Formen gibt es?

Es gibt, neben der klassischen Akne eine große Palette an Formen der Akne. Diese werden nach dem Alter, nach der Ausprägung/Schweregrad und in Sonderformen unterschieden. Im Folgenden werden diese genauer beleuchtet.

Klassische Akne (Acne vulgaris)

Die Jugendakne ist die sogenannte Acne vulgaris und beschreibt den klassischen Verlauf. Sie tritt in der T-Zone, sprich auf der Stirn, der Nase und den Wangen auf. Je nach Stadium kann sie sich auf das Dekolletee und den Rücken ausdehnen. Der insbesondere bei heranwachsenden Männern teilweise heftige Verlauf kann mit einer hohen psychischen Belastung begleitet sein.

 

Acne comedonica

Das erste Stadium der Acne Vulgaris. Hier treten offene und geschlossene Mitesser hauptsächlich im Gesicht auf Stirn, Nase und Wangen und in seltenen Fällen auf dem Rücken auf. Entzündungen sind hier sehr selten. In der Regel heilt die Acne comedonica nach der Pubertät wieder ab und ist sehr selten von einer nachfolgenden Narbenbildung begleitet.

 

Acne papulopustulosa

Kommt es zur Besiedlung mit Cutibacterium acnes (früher Propionibacterium acnes) können sich die Mitesser zu entzündlichen Papeln und Pusteln entwickeln. Diese reichen teilweise tiefer ins Gewebe und führen zur Bildung von eitrigen Knötchen. Die Anzahl der Mitesser vergrößert sich. Die entzündlichen Hautblüten sind im Bereich der T-Zone, auf den Wangen und in geringerer Ausprägung auf dem Dekolletee und Rücken zu finden. Nach der Abheilung der Entzündungsprozesse können Narben zurückbleiben.

 

Acne conglobata

Die Acne conglobata ist die schwerste Form der Akne und sollte unbedingt von Dermatolog*innen begleitet werden. Eine rechtzeitige Therapie kann insbesondere die Lebensqualität verbessern und Langzeitfolgen (Stichwort Narbenbildung) reduzieren. Sie wird charakterisiert durch große, entzündliche Knoten, Papeln und Pusteln. Die Talgdrüsen schwellen so stark an, dass es in der Haut zu Abszessen und Fistelbildungen kommen kann. Die Acne conglobata geht mit einem stark fettigen Hautbild einher, tritt bevorzugt bei jungen Männern auf und ist im Unterschied zu den ersten beiden Stadien, auf dem Rücken stark ausgeprägt. Es kommt nach dem Abheilen der Entzündungen zur starken Narbenbildung.

Acne fulminans

Die Acne fulminans ist eine Unterform der Acne conglobata und betrifft wie sie häufig Jungen im Alter von 13 bis 16 Jahren. Die schweren Aknesymptome werden von Fieber und Entzündungen in den Hüft-, Knie- und Ellenbeugen begleitet. Auch hier kann das dermatologische Fachpersonal sehr große Hilfestellung leisten.

Akne im Erwachsenenalter: Acne tarda

Die Acne tarda wird häufig als Spätakne bezeichnet, da sie zwischen 25-45 Jahren auftritt. Sie kann allerdings auch von der Acne vulgaris in die Erwachsenenakne übergehen. Insgesamt leiden mehr Frauen (ca. 54 %) als Männer (ca. 40 %) an einer Acne tarda.

Im Gegensatz zur Acne vulgaris tritt die Spätakne U-förmig über das Gesicht verteilt an Wangen, am Kinn und seitlichen Unterkieferrand sowie am Hals auf. Dort sind Pusteln und tief liegende Knoten, die sehr schwer zu entfernen sind, vorzufinden. Seltener hingegen zeigen sich Komedonen, also Mitesser. Die Ursache für die Entstehung der Erwachsenenakne ist, wie das Hautbild der Acne vulgaris, multifaktoriell bedingt. Auch hier werden hormonelle Veränderungen vermutet.

Eine passende Hautpflege mit zielführenden Wirkstoffen kann hier zu einer Verbesserung des Hautbildes führen. Mehr dazu findest du in unserem Blogartikel „Akne tarda – Was ist Spätakne und was hilft dagegen?

Akne im Säuglings- und Kindesalter

Selbst die Kleinsten können bereits ein Hautbild mit Pusteln und Komedonen aufzeigen. Wichtig hierbei ist, dass die Vorsorgeuntersuchungen eingehalten werden. Hier kann eine Neugeborenen-Akne und eine Säuglingsakne frühzeitig erkannt und therapiert werden.

 

Acne neonatorum

​​​​​​Die Neugeborenen- oder auch Baby-Akne genannt, zeigt unmittelbar nach der Geburt Symptome. Charakterisiert wird sie durch an den Wangen (seltener Stirn/Kinn) auftretende nicht-entzündliche, geschlossene Komedonen sowie bei stärkeren Erkrankungen zusätzlich offene Komedonen, Papeln und Pusteln. Etwa 20 % der Neugeborenen sind davon betroffen, wobei der Großteil hier männliche Neugeborene sind. Ursache für dieses Krankheitsbild ist, dass die Plazenta kurz vor der Geburt das Hormon CRH (= Corticotropin Releasing Hormone) bildet, welches die Talgproduktion anregt. Der Verlauf ist kurz und erfolgt ohne Narbenbildung.

Acne infantum

Sie ist unter vielen Namen bekannt: Acne infantilis, Säuglingsakne, Kleinkindakne und Acne juvenilis. Im Gegensatz zur Acne neonatorum tritt sie zwischen dem 3. und 12. Lebensmonat das erste Mal in Erscheinung. Auch hier sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen. Die vielen Mitesser und wenigen Papeln/Pusteln sind auf den Wangen vorzufinden.

Acne inversa

Die Acne inversa, auch bekannt als apokrine Akne oder Hidradenitis suppurativa ist eine seltene Form der Akne. Die englische Bezeichnung „dissecting terminal hair follicultis“ gibt Hinweis darauf, was bei dieser Disposition passiert: Die Haare, insbesondere in den Achselhöhlen, in der Leistenregion, aber auch Kopfhaut und Nacken sowie in der Gesäßfalte können nicht richtig an die Hautoberfläche gelangen. Die Folge sind schmerzhafte, eitrige Entzündungen die mit Knotenbildung und unterirdischen Fistelgängen einhergehen. Es wird vermutet, dass eine fehlgesteuerte Immunantwort die Ursache für dieses Krankheitsbild ist. Sie sollte unbedingt in dermatologischer Begleitung therapiert werden.

Sonderformen der Akne

Neben den zuvor beschrieben Formen der Akne existieren zahlreiche Sonderformen.

 

Doping-Akne

Auch unter dem Namen „Bodybuilder Akne“ geläufig, stellt eine Dermatose dar, die auf den missbräuchlichen Einsatz von Androgenen in der Fitness-Szene zurückzuführen ist. Die aufgenommenen Wachstumshormone, die für das Wachstum der Muskelmasse eingenommen werden, führen auch dazu, dass die Talgdrüsen stimuliert werden. In der Folge kommt es zu Akneschüben, sodass eine Acne papulopustulosa oder acne conglobata entsteht. Das Absetzen der Anabolika, eine umfangreiche Aufklärung über die Risiken und eine konsequente und stadiengerechte Aknetherapie können das Hautbild verbessern.

 

Acne tropicalis

Der Name impliziert bereits, dass die feucht-heiße Luft in tropischen Breitengraden oder die Arbeit an heißen Arbeitsplätzen dieses Hautbild begünstigen. Die Symptome sind denen der Acne conglobata ähnlich, sodass hier der Rat von dermatologischen Fachpersonal zwingend notwendig ist.

 

Acne excorieé

Eine weitere Sonderform stellt die „Skin Picking“ Akne dar. Sie ist auch bekannt als: Knibbelakne, Acne excoriée des jeunes filles oder als Dermatillomanie. Als Auslöser liegen hier psychische Ursachen zu Grunde. Sie geht mit Impulskontrollstörungen einher, weshalb sich das Hautbild insbesondere in stressigen Phasen verschlechtert. Hier wird zwanghaft zum Abbau von Stress an der Haut geknibbelt und bereits an den kleinsten Unreinheiten „herumgerückt“. In der Regel sind Frauen hiervon mehr betroffen als Männer. Eine psychotherapeutische Behandlung und eine adäquate Hautpflege können bei dieser Form der Akne helfen.

Kontaktakne

Die Kontaktakne, oder auch Acne venenta (aus dem Lateinischen venenum = Gift) ist ein Oberbegriff für akneartige Hautbilder. Komedogene Substanzen sind hier der Auslöser. In der Regel sind Menschen davon betroffen, die eine fettige Haut (Seborrhoe) aufzeigen oder im Jugendalter an einer Acne vulgaris erkrankt waren.

Die am weitesten verbreitete Form ist die der Acne cosmetica. Die Kosmetikakne tritt vor allem an der Stirn, den Wangen und der Region um den Mund herum auf. Das Hautbild ist geprägt von dichten, in der Mehrzahl geschlossenen Komedonen und vereinzelten Pusteln. Aber auch andere komedogene Stoffe, wie beispielsweise Pomaden können ursächlich sein. In Rücksprache mit eine*r Dermatolog*in können die auslösenden Stoffe abgesetzt werden.

Raucherakne

Beim Konsum von Zigaretten und anderen Tabakprodukten kann die Haut von sogenannten Mikro- und Makrokomedonen betroffen sein. Entzündliche Zysten sind wahrscheinlich. Das inhalierte Nikotin und der Rauch, welcher reich an aromatischen Kohlenwasserstoffen ist, werden als Ursache vermutet. Der Zusammenhang von der Intensität des Rauchens mit der Ausprägung der Raucherakne ist bislang ungeklärt. Dermatolog*innen können Retinoide verschreiben und der Verzicht auf das Rauchen kann das Hautbild verbessern.

Tipps im Umgangsverhalten

Nachdem wir einen Einblick in die Vielfalt der Formen der Akne erhalten haben, erhälst du im Folgenden ein paar Tipps im Umgang. Dabei ist vorab zu erwähnen, dass bis auf das nicht-entzündliche Stadium der Acne vulgaris, immer eine ärztliche Expertise aufgesucht werden sollte. Der*die Ärzt*in kann, wenn notwendig, geeignete Medikamente und passende Therapiemaßnahmen anordnen. Es gibt ein paar allgemeingültige Tipps im Umgang mit dem entzündlichen Hautbild der Akne:

  • Reduziere den Konsum von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an Einfachzuckern, greife lieber zur Vollkornvariante
  • Wechsel regelmäßig die Bettwäsche und das Handtuch, um Schmierinfektionen zu vermeiden
  • Vermeide Finger im Gesicht, auch hier können potenzielle Schmierinfektionen umgangen werden
  • Reduziere bzw. vermeide den Konsum von Zigaretten und anderen nikotinhaltigen Produkten
  • Wähle kosmetische Produkte, die keine komedogenen Öle enthalten

Reinigungs- und Pflegeempfehlungen

Darüber hinaus können die Hautpflegeprodukte von DERMASENCE dazu beitragen, das Hautbild zu verbessern und als Begleitprodukte in einer Aknetherapie fungieren.

 

Tägliche Gesichtsreinigung

Eine tägliche Gesichtsreinigung (morgens und abends) ist besonders wichtig und bildet die Grundlage für die Hautpflege. Nur somit kann der überschüssige Fettglanz auf der Haut entfernt werden. Die Reinigung sollte idealerweise aus einem milden Reinigungsmittel und einem Gesichtswasser bestehen.

Der DERMASENCE Mousse mit Substanzen der hautaktivierenden Glycol- und Salizylsäure klärt die Haut porentief. Der leichte Reinigungsschaum trägt durch die pH-Wert-Optimierung zur Regeneration des Säureschutzmantels bei und verfeinert das Hautbild.

 

Als Abschluss für die Reinigung kann zum DERMASENCE Tonic gegriffen werden. Das feuchtigkeitsspendende Gesichtswasser erfrischt und beruhigt mit Panthenol die Haut nach der Reinigung. Es reguliert den pH-Wert und ist mit geringem Alkoholanteil besonders gut verträglich.

 

Tägliche Gesichtspflege

Die DERMASENCE Seborra Beruhigende Gelcreme ist eine talgreduzierende Gelcreme für die fettende, zu Akne neigende Haut und wirkt sofort hautberuhigend und mattierend. Mit dem innovativen Komplex aus Färberwaid und weiteren pflanzlichen Extrakten beugt sie Unreinheiten und Pickeln vor. Langfristig wirken die Poren feiner und die Haut klarer. Die leichte Gelformulierung wirkt anti-entzündlich. Mit Zinc PCA zieht sie schnell ein und ist ideal als Make-up-Grundlage geeignet.

Wer auf Make-up verzichten möchte, kann Hautunreinheiten dennoch kaschieren. Die DERMASENCE Seborra Getönte Tagespflege mit LSF 50 enthält grüne Pigmente, die rote Pickelmale ausgleichen und der Haut einen ebenmäßigen Teint verleihen.

Mit dem Wirkstoff Niacinamid wird zudem die Talgproduktion reduziert und der Entstehung von Pickeln aktiv entgegengewirkt. Darüber hinaus bietet die Tagespflege mit Lichtschutzfaktor 50 einen umfänglichen Schutz gegenüber UV-A- und UV-B-Strahlen.

Ergänzt werden kann die abendliche Pflegeroutine mit dem hochwertigen DERMASENCE Seborra Hautklärendes Serum. Der milde Fruchtsäurekomplex aus Glycol- und Salizylsäure mindert Entzündungen und befreit verstopfte Poren. Es beruhigt irritierte Haut, mindert Rötungen und kann der Entstehung von Pickelmalen vorbeugen. Das Hautbild erscheint gesünder und ebenmäßiger.

 

Weiterführende Informationen zum Thema Hautpflege und Pickelmale findest du in unserem Blogartikel „Hyperpigmentierung: Was kann ich gegen Pickelmale tun?

Quellen

  • Plewig, G et al. (Hrsg.), Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Springer Reference Medizin, 2018. URL: https://doi.org/10.1007/978-3-662-49544-5_71.
  • Plewig, G; Melnik, B; Chen, W. "Acne Pathogenesis." Plewig and Kligman´s Acne and Rosacea. Springer, Cham, 2019: 45-61.
  • Suh, DH (ed.), “Acne, Updates in Clinical Dermatology”. Springer Nature Switzerland AG, 2021. URL: https://doi.org/10.1007/978-3-030-68996-4.

Autorin

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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