Sauer macht gesund | Warum Fruchtsäuren auch bei trockener Haut sinnvoll sind

Wir alle kennen die Redewendung „sauer macht lustig!“ – häufig wird diese in Kombination mit dem Verzehr von sauren Gummitierchen genutzt. Doch weg von Süßigkeiten, hin zur Haut. Denn bildhaft gesehen ist auch unsere Haut gut drauf und strahlt, wenn sie sauer ist. Wenn die Haut trocken ist und spannt, kann dies im Alltag sehr lästig sein und die Lebensqualität einschränken. Fruchtsäuren können, auch wenn man es vielleicht nicht direkt vermuten würde, auch trockene Haut wieder ins Gleichgewicht bringen. Fangen wir aber vorne an!

Die gesunde Haut – Warum ist ein leicht saurer pH-Wert erwünscht?

An dieser Stelle lohnt sich ein kurzer Exkurs in die Physiologie der Haut. Der Säureschutzmantel unserer Hautoberfläche besteht aus Talg (fettlösliche Substanzen), Schweiß (wasserlösliche Substanzen) und der Mikroflora (Mikroorganismen). Dieser wird auch als Hydrolipidmantel bezeichnet und hat einen pH-Wert zwischen 4,1-5,8.

Dieser saure pH-Wert unserer Hautoberfläche ist physiologisch erwünscht und hält die Haut intakt. Fassen wir also zusammen: Gesunde Haut hat einen leicht sauren pH-Wert.

Es kann jedoch vorkommen, dass sich der pH-Wert verschiebt und darüber hinaus nicht mehr selbstständig regeneriert. Dies kommt bei einzelnen Hautveränderungen vor.

Wir klären auf, was in diesem Fall gemacht werden kann, um langfristig einen gesunden Zustand der Haut zurückzugewinnen bzw. zu erreichen – Fruchtsäuren und Fruchtsäurepeelings verschaffen Abhilfe.

Der pH-Wert – Was ist das überhaupt?

Der pH-Wert ist eine wichtige Komponente in Bezug auf unsere Hautgesundheit. Er beschreibt den Säure- bzw. Basengehalt, beispielsweise der Haut oder Kosmetikprodukte. Die sogenannte pH-Wert-Skala reicht von 0 (sehr sauer) über 7 (neutral) bis hin zu 14 (sehr basisch/alkalisch).

Als pH-hautneutrale wird der Bereich zwischen 4,1 und 5,8 bezeichnet. Ein verschobener pH-Wert, der beispielsweise zwischen 6-7 liegt, ist immer auch ein Indiz für einen ungesunden/kranken Hautzustand. Bei trockener Haut, Neurodermitis oder Ekzemen liegt der pH-Wert in der Regel bei etwa 7,4, ist somit deutlich erhöht und weicht erheblich vom erwünschten sauren Zustand ab.

Der Säureschutzmantel – Welche Relevanz hat er für unsere Haut?

Wie bereits genannt, liegt der leicht saure und damit erwünschte Zustand unserer Hautoberfläche in einem pH-Wert-Bereich von 4,1 und 5,8. Wenn die Hautoberfläche sauer ist, dann ist gleichermaßen ihr Säureschutzmantel intakt.

Dieser bietet einen vielfachen Schutz: Durch den sauren Zustand auf der Hautoberfläche kann das Wachstum pathogener (krankmachender) Keime verhindert werden, sodass einerseits von einem sogenannten Entzündungsschutz gesprochen wird.

Die Erhaltung der natürlichen Mikroflora der Haut wird auf diese Weise unterstützt.

Andererseits kann der Austrocknungsschutz angeführt werden. Durch den Hydrolipidfilm wird der TEWL (transepidermale Wasserverlust über die Hautoberfläche) reduziert. Die Haut wird demnach vor der Austrocknung geschützt.

Fruchtsäurepeelings bei trockener Haut – Inwiefern verhelfen sie zu einem gesunden Hautzustand?

Trockene Haut lässt sich immerzu durch eine geschädigte instabile Hautbarriere charakterisieren. Die Schutzfunktion der Haut ist dabei beeinträchtigt, sodass die Haut zunehmend mehr austrocknet. Die Folge dessen ist, dass Keime vermehrt die Möglichkeit haben, in die Haut einzubringen und dort Entzündungen sowie Schaden hervorzurufen.

Der Einsatz von Fruchtsäurepeelings bringt einige Vorteile mit sich. Entgegen der Annahme, dass trockene und empfindliche Haut nicht chemisch gepeelt werden darf, wird die Haut durch Fruchtsäurepeelings auf Dauer sogar robuster und widerstandsfähiger. Im Vordergrund steht der Effekt des sogenannten „Säurehardenings“ (der Säureabhärtung).

Bei der Wahl der Fruchtsäuren sollte jedoch auf milde Varianten zurückgegriffen werden.

Darüber hinaus werden weitere Ziele verfolgt:

  • Stabilisierung des pH-Wertes
  • Erhöhung des Feuchtigkeitsgehalts in der Haut
  • Abschilferung der obersten trockenen Hautschüppchen
  • Barrierestärkung (Haut wird robuster und unempfindlicher)
  • Anregung der Zellerneuerung
  • Reduzierung des TEWLs

Medizinische Fruchtsäurepeelings werden in dermatologischen Praxen von Fachpersonal durchgeführt. Sie erfordern eine gewisse Vorbereitung, damit die Haut bereits vor dem Peeling auf den sauren pH-Wert eingestellt wird und sich bereits an die Wirkstoffe gewöhnen kann. Wir von DERMASENCE legen in unseren Produkten Wert darauf, dass die Produkte sauer sind, denn eine saure Haut ist auch eine intakte Haut – das ist nunmehr kein Geheimnis. 😊

Fruchtsäuren für zuhause – Welche Produkte sind für die trockene Haut sinnvoll?

Zur Reinigung empfehlen wir den porentief reinigenden DERMASENCE Mousse Reinigungsschaum, der bereits eine Wirkstoffkombination von Glycol- und Salizylsäure beinhaltet. Anschließend erfrischt das DERMASENCE Tonic die Haut und beruhigt sie. Bei feuchtigkeits- und lipidarmer Haut ist nach der Reinigung statt dem Tonic der DERMASENCE Chrono retare AHA Toner zu empfehlen, da dieser hydratisierende, glättende und hautbarrierestärkende Komponenten enthält.

Als tägliche Pflege empfehlen wir die DERMASENCE Barrio Pro Gesichtsemulsion, die mit Wirkstoffen zum Barriereaufbau versehen ist.

Der Fokus liegt insbesondere auf der abendlichen Gesichtspflege und der DERMASENCE Chrono retare Aktivierende Creme, die wir aufgrund der enthaltenen natürlichen Fruchtsäuren (Milch-, Zitronen- und Apfelsäure) und der dennoch höheren Fettstufe 2 als Pflege für zuhause empfehlen. Sie hinterlässt ein frisches und glattes Hautgefühl sowie steigert den Feuchtigkeitsgehalt in der Haut.

Überdies empfehlen wir, die Haut in der Nachbereitung im Anschluss an das Peeling mit den gleichen Produkten zu reinigen bzw. zu pflegen.

Allerdings möchten wir an dieser Stelle noch einmal mehr auf die Relevanz des Auftragens eines ausreichenden Sonnenschutzes machen. Die DERMASENCE Solvinea Med LSF 50+ eignet sich hierfür hervorragend. Direkte Sonneneinstrahlung sollte in jedem Fall gemieden werden.

Quellen

  • Rab, C. et al. (2005): Chemical Peeling in der ästhetischen Dermatologie. In: Dermatologie & Ästhetik. Band XVI/146.
  • Braun-Falco, O. et al. (1986): Der normale pH-Wert der Haut. In Hautarzt, Vol 37, Nom. 3, S. 126-129.

Autorin

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

Erfahre hier mehr über unser Autorinnenteam!

InstagramFacebookYouTubePinterestXINGLinkedIn