Neurodermitis im Gesicht | Hilfreiche Tipps bei Ekzemen und Trockenheit im Gesicht

Neurodermitis (oder atopische Dermatitis, atopisches Ekzem) ist eine häufige, nicht ansteckende und schubweise auftretende Hauterkrankung, die durch eine Störung der Hautbarriere, Entzündungen und chronischen Juckreiz gekennzeichnet ist. Ihr Auftreten ist vielseitig – so zeigen Neurodermitiker*innen auch Bläschen und Quaddeln neben der sehr trockenen Haut. Neurodermitis im Gesicht (zum Beispiel an Augen oder an den Lippen) ist besonders belastend und nervenaufreibend. Vor allem das vermehrte Tragen von Gesichtsmasken während der Corona-Pandemie scheint der juckenden Hauterkrankung in die Karten zu spielen.

In diesem Blogartikel erfährst du alles Wichtige über Neurodermitis im Gesicht.
 

Neurodermitis im Gesicht zeichnet sich durch trockene, schuppige und juckende Hautstellen aus, die in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten kann und in Schüben verläuft. Spezielle Gesichtsareale wie die Augenpartie, die Lippen und der Bereich um den Mund sind besonders anfällig.

Neurodermitis entwickelt sich aus vielfältigen Faktoren heraus, die bis heute nicht vollständig geklärt sind. Neben der genetischen Veranlagung spielt die Beschaffenheit der Hautbarriere und die Gesundheit des Hautmikrobioms eine entscheidende Rolle.

Im Vordergrund der Behandlung einer Neurodermitiserkrankung im Gesicht steht der Wiederaufbau der gestörten Hautbarriere und die präventive Gesundhaltung. Entzündungen und Juckreizen kann mit besonderen Wirkstoffen entgegengewirkt werden.

Was zeichnet eine Neurodermitis im Gesicht aus?

Neurodermitiker*innen zeigen sehr unterschiedliche Krankheitsbilder auf. Klagt der eine über stark juckende, trockene und schuppige Haut, beschwert sich die andere sogar über kleine Bläschenbildungen und Quaddeln.

Das Erscheinungsbild der Neurodermitis variiert stark mit dem Alter und kann sich im Verlauf der Erkrankung sogar verändern. Alle Krankheitsbilder haben juckende ekzematöse Hautläsionen (Ekzeme), die durch eine starke Trockenheit, Schuppenbildung und einen erröteten Hintergrund gekennzeichnet sind, gemeinsam. Die klinische Dermatologie unterscheidet drei Formen:

 

Neurodermitis äußert sich im Gesicht – neben den typischen flächigen Ekzemen – als schmerzhafte, schuppende Hautareale mit Schwellungen und Rötungen, die sich auch um den Mund herum entwickeln können. In akuten Fällen sind die Lippen wund und verkrustet und schmerzen beim Essen/Trinken und Sprechen. Zudem können auch die Augenpartien mit den typischen Symptomen betroffen sein. Weniger charakteristisch sind verdunkelte Augenhöhlen oder die Gesichtsblässe. Die charakteristischen Krankheitsschübe der Neurodermitis unterscheiden sich ebenfalls in der Dauer und Schwere bei den Betroffenen.

Besonders nervenaufreibend und belastend ist die gegen Abend und in der Nacht herabgesetzte Juckreizschwelle, die nachweislich Juckreizattacken verschlimmern kann. Insgesamt schlägt sich Neurodermitis im Gesicht sehr auf das allgemeine Wohlbefinden der Erkrankten aus.

Was steckt hinter der Neurodermitis?

Neurodermitis kommt selten allein. Sie steht häufig im Zusammenhang mit weiteren vererbbaren, atopischen Krankheiten wie bronchialem Asthma oder der allergischen Rhinokonjunktivitis (eine allergische Entzündung der Nasenschleimhaut) – so höre dich mal in deiner Familie um. Da bei der Neurodermitis von einer regelrechten Volkskrankheit mit familiärer Vorgeschichtegesprochen wird, könntest du durchaus auf positives Feedback stoßen:


Wachsende Prävalenz in der Bevölkerung

Mit einer Prävalenz von 2 bis 5 % (bei Kindern und jungen Erwachsenen etwa 15 %) ist die atopische Dermatitis eine der häufigsten Hauterkrankungen. Die Inzidenz stieg in den letzten Jahrzehnten um das Zwei- bis Dreifache an. Das Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, wird bei Kindern auf erschreckende 15-30 % und bei Erwachsenen auf 2-10 % geschätzt. Wenn du mehr zu Neurodermitis bei Babys und Kindern wissen möchtest, besuche unseren Blogartikel „Neurodermitis bei Babys und Kindern – Darauf kommt es an“speziell für unsere Jüngsten.

Die Ursachen, die hinter der Neurodermitiserkrankung stecken, sind so verzwickt und vielseitig wie die Krankheitsbilder selbst. Neurodermitis ist ein Puzzle aus Genetik, Immunologie und Epidemiologie und unterliegt ständiger Erneuerungen und Umschwünge in der klinischen Forschung. Man kann es ahnen: Die Entstehungsphysiologie hinter der Neurodermitiserkrankung ist bis heute nicht ganz geklärt bzw. verstanden. Wo ist denn nun der eine Strohhalm, an dem man sich bei der Neurodermitiserkrankung klammern kann? Hier kommt der sogenannte Ursachen-Wirkungs-Teufelskreis ins Spiel.


Der Ursachen-Wirkungs-Teufelskreis

Hinter dem starken Juckreiz, den Entzündungen und der Trockenheit steckt eine gestörte Hautbarriere mit einhergehender Dysbalance im Mikrobiom, die uns zusammen im Regelfall gegen Umwelteinflüsse jeglicher Art schützen sollen. Eine gestörte Hautbarriere äußert sich klinisch in einem erhöhten transepidermalen Wasserverlust und einer verringerten Hornschicht-Hydratation. Das bedeutet, dass überdurchschnittlich viel Feuchtigkeit durch die Haut nach außen gelangt, da diese durch die kaputten, unterbrochenen Strukturen der oberen Hautschicht nicht mehr zurückgehalten werden kann. Als langfristige Folge trocknet die Haut aus.

Man kann sagen, dass hier – neben der genetischen Veranlagung – die Ursache allen Übels liegt. Mit der Trockenheit geht der Juckreiz einher, welcher wiederum die Haut durch das Kratzen weiter verletzt.

     

    Die Verletzungen stellen zusätzliche Eintrittspforten für pathogene Erreger und Allergene dar, die Entzündungen und allergische Reaktionen auslösen können. Der nächste Ekzemschub bahnt sich an.

    Bei der Neurodermitis kann von einem regelrechten Ursachen-Wirkungs-Teufelskreis gesprochen werden.

    Weitere Faktoren, die die Neurodermitis verschlimmern, werden diskutiert. Zu ihnen zählen:

    • Stress
    • Bakterielle/ virale Infektionen
    • Exposition gegenüber Aero- oder Nahrungsmittelallergenen
    • Hygienische Faktoren

    Was kann ich gegen Neurodermitis im Gesicht tun?

    Die Behandlung der Neurodermitis im Gesicht kann als eine vielschichtige Gesamtstrategie gesehen werden, die sich nach der Schwere der Ausprägung richtet und in Basis- und Intensivtherapie unterschieden werden kann.

    Ganz oben auf der Agenda steht der Wiederaufbau und die Erhaltung der gestörten Hautbarriere sowie des ausbalancierten Mikrobioms. Eine intakte Hautbarriere und ein gesundes Mikrobiom schützen unseren Körper vor Fremdstoffen und bewahren die Haut in einem guten Zustand.

    Feuchtigkeitsspendende Hautpflegeprodukte, die hautähnliche Lipide (Fette) enthalten, hydrieren die Haut, senken den transepidermalen Wasserverlust und erhöhen die verlorengegangene Diversität des Mikrobioms. Dieser Ansatz bildet die Basistherapie.

    Entzündungshemmende Inhaltsstoffe und juckreizlindernde Wirkstoffe können präventiv der Basistherapie angehören oder separat bei der Intensivtherapie Anwendung finden. Schaue in unserem Wirkstoff-Lexikon vorbei und erfahre mehr über unsere eingesetzte Inhaltsstoffe und ihre einzigartigen Wirkungen!

    Unsere empfohlene Hautpflegeroutine bei Neurodermitis im Gesicht

    Neurodermitis schlägt sich sehr auf das Wohlbefinden der Erkrankten aus – gerade, wenn ersichtliche Hautareale wie das Gesicht betroffen sind. Die speziell von DERMASENCE entwickelte Vitop forte-Serie mit dem einzigartigen Vitop-Wirkstoffkomplex aus Färberwaid, Aloe vera und grünem Tee schafft Linderung bei trockener, zu Rötungen und Juckreiz neigender Haut.

    Eine effektive Hautpflegeroutine bei Neurodermitis im Gesicht beginnt mit einer milden Reinigung. Unser DERMASENCE Vitop forte Reinigungsschaum bewahrt nachträglich die Feuchtigkeit und den pH-Wert der Haut. Die seifenfreie Formulierung ist besonders schonend für die gereizte Haut.

    Die anschließende tägliche Pflege der Haut mit der DERMASENCE Vitop forte und DERMASENCE Vitop forte Augenpflege wirkt Entzündungen, Trockenheit und Juckreiz entgegen und bringt die hauteigene Mikroflora zurück ins Gleichgewicht.

    Unsere DERMASENCE Vitop forte Rescue Pflegecreme als Intensivpflege bietet Reizberuhigung bei akuten Neurodermitisschüben und Ekzemen. Die lamellare Struktur der Creme versorgt die Haut unter anderem mit hautidentischen Ceramiden und unterstützt die Regeneration der geschädigten Hautbarriere.

    Ein kleiner Tipp am Rande: Unsere DERMASENCE Vitop forte Augenpflege eignet sich zudem sehr gut als Pflege Neurodermitis-geschädigter Lippen!

    Quellen

    • Darsow, U./ Raap, U./ Ständer, S. (2014): Atopic Dermatitis. In: Carstens, E./ Akiyama, T. (Hrsg.): Itch: Mechanisms and Treatment. Boca Raton (FL): CRC Press/Taylor & Francis.
    • Kieseritzky, K. (2019): Therapeutische Lichtblicke bei Neurodermitis. In: hautnah dermatologie. Band 35(50).
    • Tokura, Y./ Hayano, S. (2021). Subtypes of atopic dermatitis: From phenotype to endotype. In: Allergology International: Official Journal of the Japanese Society of Allergology, S. 1323-8930(21)00079-4. 
    • Biedermann, T./ Schmitt, J./ Werfel, T. (2015): Atopische Dermatitis. In: Hautarzt. Band 55, S. 82-83.
    • Bieber, T. (2010): Atopic Dermatitis. In: Ann Dermatol. Band 22(2), S. 125-137.
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    • Kapur, S./ Watson, W./ Carr, S. (2018): Atopic Dermatitis. In:  Allergy, Asthma & Clinical Immunology. Band 14(52), S. 43-52.
    • Georgakopoulou, E./ Loumou, P./ Grigoraki, A./ Panagiotopoulos, A. (2021). Isolated lip dermatitis (atopic cheilitis), successfully treated with topical tacrolimus 0.03%. In:  Med Oral Patol Oral Cir Bucal. Band 26(3), S: e357-60

    Autorinnenteam

    Marleen Pundt, Kosmetikwissenschaftlerin

    und

    Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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