Arzneimittelexantheme & Co. | Wie Medikamente die Haut beeinflussen

Hautprobleme wie Ausschlag, Juckreiz, Pickel, Ekzeme bzw. Exantheme durch Medikamente? Ja, das gibt es!

Das Spektrum von Arzneimittelreaktionen ist außerordentlich vielfältig. Die Haut ist das am häufigsten betroffene Organ im Rahmen der Überempfindlichkeiten gegenüber Medikamenten – Arzneistoffe können viele Dermatosen verursachen und begünstigen. Häufig leiden die Betroffenen unter einer trockenen, von Juckreiz sowie von Ausschlag geplagten Haut, die durch die Medikamente verursacht wird. Beispielsweise bei einer Antibiotika-Medikation, zeigt sich die Haut nicht selten durch die Entstehung von Ausschlägen. Auch Haut(ein)blutungen durch Medikamente, insbesondere durch blutverdünnende Arzneimittel, können auftreten.

In diesem Blogartikel erfährst du, inwiefern Medikamente die Haut beeinflussen, welche Rolle die medizinische Hautpflege im Rahmen der Therapiebegleitung einnimmt, was unter einem Arzneimittelexanthem, einem Amoxicillin-Ausschlag und dergleichen zu verstehen ist.
 

Medikamente können die Haut verändern und Ausschlag, Blasenbildung, Juckreiz, Pickel, Ekzeme bzw. (Arzneimittel-)Exantheme hervorrufen. Darüber hinaus kann die Haut trockener oder auch fettiger werden.

Die Haut ist am häufigsten von Arzneimittelüberempfindlichkeiten betroffen. Aus diesem Grund bedarf sie während und nach der Zeit der Therapie einer konsequenten Pflege.

Zu den häufigsten Auslösern von Unverträglichkeitsreaktionen an der Haut zählen Antibiotika, darunter Amoxicillin oder Ampicillin, Medikamente zur Behandlung von Tumoren, Epilepsiemittel, Schmerz- und Rheumamedikamente, Mittel gegen Bluthochdruck, Schilddrüsenmedikamente sowie das Gichtmittel Allopurinol.

Wie häufig treten medikamentenbedingte Hautveränderungen auf?

Solltest du dich mal in deinem Umfeld bezüglich hautverändernder Nebenwirkungen durch Medikamente umhören, dann wirst du merken, dass diese keine Seltenheit sind. Vielleicht hast du dies auch selbst schon einmal am eigenen Leibe spüren müssen?

Aktuell gibt es leider keine bis wenig exakte epidemiologische Daten zur Häufigkeit von Arzneimittelüberempfindlichkeiten. Lediglich das RegiSCAR-Projekt, das sehr schwere Medikamentenreaktionen der Haut erfasst, und wenigen nationalen Registern. So werden die prozentualen Anteile Medikamenten-induzierter Reaktionen an der Haut mit breiten Schwankungen von 2 – 40 % angegeben.

Die meisten der bereits vorhandenen Studien beziehen sich auf Unverträglichkeits- oder Allergiereaktionen im Allgemeinen. Diese treten bei 10 – 20 % der stationären Krankenhaus-Patient*innen auf und betreffen mehr als 7 % der Bevölkerung. Darüber hinaus kann herausgestellt werden, dass 3 – 6 % der Klinikaufnahmen aufgrund von medikamentenbedingten Nebenwirkungen vonstattengehen.

Zu den häufigsten medikamentösen Auslösern von Unverträglichkeitsreaktionen an der Haut zählen Antibiotika darunter Amoxicillin oder Ampicillin, Medikamente zur Behandlung von Tumoren, Epilepsiemittel, Schmerz- und Rheumamedikamente, Mittel gegen Bluthochdruck, Schilddrüsenmedikamente sowie einige Gichtmittel.

Wusstest du schon? Arzneimittel können als Triggerfaktoren fungieren und bereits bestehende Hauterkrankungen, wie beispielsweise Psoriasis oder Neurodermitis, (wieder) „aufblühen“ lassen und verschlechtern.

Welche Rolle spielt die medizinische Hautpflege im Rahmen der medikamentenbedingten Hautveränderungen?

Die medizinische Hautpflege kann sowohl im Rahmen der Vor- und Nachbereitung einer medikamentösen Therapie eingesetzt werden, als auch während der Therapie. Sodann kann von einer Therapiebegleitung gesprochen werden.

Medikamentenbedingte Hautveränderungen, wie beispielsweise Erytheme, trockene Haut, Juckreiz, Ekzeme, usw., können durch medizinischen Hautpflegeprodukte vorgebeugt werden. Eine regelmäßige und konsequente Hautpflege kann dazu beitragen, die Haut gesund zu erhalten oder eine gesunde und ausbalancierte Hautbarriere wiederherzustellen. Gleichermaßen wird dadurch die Adhärenz nachhaltig gestärkt, sodass eine Therapie samt verbundener Therapieziele erfolgreich vollzogen werden kann.

Produktempfehlungen bei therapiebegleitenden Hautveränderungen

DERMASENCE bietet zahlreiche Hautpflegeprodukte, welche im Rahmen der Therapiebegleitung eingesetzt werden können.

 

Entzündungsschutz
Im Rahmen des Entzündungsschutzes empfehlen wir dir die Vitop forte-Serie, insbesondere die DERMASENCE Vitop forte Pflegecreme. Sie beruhigt die Haut durch Naturkraft der Waidpflanze, mindert Hautreizungen, Juckreiz sowie Schwellungen der trockenen und irritierten Haut.
 

SOS-Hilfe bei Juckreiz
Da Medikamente häufig quälenden Juckreiz auslösen, ist es immer empfehlenswert, dagegen gewappnet zu sein. Als Akutpflege bei starkem Juckreiz empfehlen wir dir die DERMASENCE Polaneth Lotion. Die parfumfreie Lotion wurde speziell für die Haut konzipiert, die häufig zu extremer Trockenheit, Hautschuppen und Juckreiz neigt. Sie vermindert die Wahrnehmung und das Missempfinden von Juckreiz. Darüber hinaus enthält sie feuchtigkeitsregulierende Wirkstoffe und hochwertige pflanzliche Öle, welche vor dem Austrocknen schützen.
 

Aufbau der Hautbarriere
Medikamentöse Therapien greifen nicht nur die erkrankten, sondern auch die gesunden Zellen des Körpers an. Mit einer speziellen Hautpflege, der DERMASENCE BarrioPro-Serie, kannst du die Hautbarriere und Missempfindungen wie Juckreiz und Kribbelgefühl reduzieren. Für den Körper eignet sich die DERMASENCE BarrioPro Körperpflegeemulsion sehr gut und für das Gesicht die DERMASENCE BarrioPro Gesichtsemulsion.
 

UV-Schutz
Durch einige Medikamente wird die Haut lichtempfindlicher und reagiert auf die UV-Strahlung. Um lichtbedingten Hautschäden und Hyperpigmentierungen vorzubeugen, eignet sich die DERMASENCE Solvinea Med LSF 50+ am besten. Dabei handelt es sich um eine Sonnenschutz-Gelcreme mit besonders leichter Textur, die mit ihrem sehr hohen UV-A- und UV-B-Filter intensiven Schutz bis in die unteren Hautschichten bietet.
 


Im Folgenden werden einige medikamentös bedingte Hautveränderungen im Detail dargestellt.

Arzneimittelexanthem nicht gleich Arzneimittelexanthem?

Exantheme gehören zu den häufigsten Unverträglichkeitsreaktionen auf medikamentöse Therapien. Es lassen sich mehrere Formen unterscheiden, von denen einige auch mit einer Beteiligung innerer Organe einhergehen können. Arzneimittelexantheme beruhen auf differenzierten, sehr komplexen immunologischen Mechanismen, was die vielgestaltigen Erscheinungsformen erklärt.

Am häufigsten werden derzeit Arzneimittelexantheme durch (Laktam-) Antibiotika wie Amoxicillin oder Ampicillin diagnostiziert. In diesem Zusammenhang wird oft von einem Amoxicillin-Ausschlag gesprochen. In der Dermatologie tragen diese den Namen makulopapulöse (masernartige) Exantheme und gehen ohne weitere Symptome, die den gesamten Organismus betreffen, einher. Diese Exantheme werden bei bereits sensibilisierten Patient*innen meist innerhalb weniger Stunden nach Beginn der Tabletteneinnahme oder Infusion hervorgerufen, während sie bei einer Erstsensibilisierung erst nach sieben bis zehn Tagen auftreten.

Neben dem makulopapulösem Exanthem gibt es Weitere, welche nachfolgend einmal aufgelistet werden:

  • Akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP): Als charakteristisches Merkmal zählen stecknadelkopfgroße Pusteln auf der Haut.
  • Drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms (DRESS): Ein DRESS-Syndrom entwickelt sich oft erst nach mehreren Wochen der Einnahme des auslösenden Medikaments.
  • Fixes toxisches Arzneiexanthem (FTA): Beim FTA zeigt sich bevorzugt akral, also zu den Extremitäten-Enden gehörig, genital oder mukosal, also die Schleimhaut betreffend, eine rote Schuppung, welche häufig mit einer zentralen Blase einhergeht.

Anhand dessen wird deutlich, dass Arzneimittelexanthem nicht gleich Arzneimittelexanthem ist. Um eine detaillierte und korrekte Diagnose zu stellen, braucht es erfahrenes medizinisches bzw. dermatologisches Fachpersonal. Solltest du an einem Arzneimittelexanthem leiden, kann die DERMASENCE Vitop forte Pflegecreme Abhilfe schaffen und zur Wiederherstellung der Hautgesundheit beitragen


Wusstest du schon? Über 50 % aller allergischen Reaktionen auf Medikamente werden durch Antibiotika verursacht. Unter den Antibiotika stehen sogenannte ß-Laktam-Antibiotika an erster Stelle.

Hauveränderungen aufgrund onkologischer Therapien

Im Rahmen der Onkologie können die Hautveränderungen direkt durch die Krebserkrankungen bzw. den Tumor (z. B. durch ein Melanom, Basalzellkarzinom, Spindelzellkarzinom) oder durch auftretende Infekte (z. B. Herpes simplex, Herpes zoster, Pilze) ausgelöst werden.

Darüber hinaus können jedoch auch die Medikamente und Therapien ursächlich für die Entstehung von Hautveränderungen sein. Diese Hautveränderungen können die gesamte Haut betreffen oder sich auf einzelne Hautpartien (z. B. Gesicht) und/oder einzelne Hautanhangsorgane (z. B. Nägel) beschränken. Diese können sich wie folgt äußern:

  • Hautausschlag, trockene Haut und starker Juckreiz
  • Hyperpigmentierungen
  • Erytheme
  • Nagelveränderungen
  • Hyperkeratosen und Rhagaden

Wie durch alle Medikamente können auch durch Zytostatika und andere in der Onkologie eingesetzte Medikamente allergische Reaktionen verursachen. Diese treten sodann in Form einer Nesselsucht, eines Juckreizes oder als ekzemähnliche Ausschläge auf.

Häufig sind in den Medikamenten Hilfsstoffe (z. B. Cremophor in Paclitaxel) enthalten, welche für die allergischen Reaktionen verantwortlich sind.

Außerdem können einige onkologische Medikamente sogenannte papulopustulöse „akneiforme“ Exantheme verursachen. Diese machen sich durch Papeln und Pusteln im Bereich der seborrhoischen Areale, also Gesicht, vordere und hintere Schweißrinne, dem behaarten Kopf, bemerkbar. Oft fließen diese regelrecht zusammen und verkrusten zum Teil. Komedonen fehlen, weshalb hier die Bezeichnung papulopustulöses Exanthem bevorzugt wird. Das Exanthem tritt sehr früh, meist um die 2. Behandlungswoche auf, schreitet voran und ist später (in den häufigsten Fällen) langsam spontan rückläufig.

Reaktionen an gut sichtbaren Hautarealen, insbesondere im Gesicht, können bei Betroffenen zu einer großen Verunsicherung und weiter zu einer sozialen Isolation führen. Darüber hinaus können sich Einschränkungen in der Kleidungswahl sowie in der persönlichen Hygiene ergeben. Als Therapiebegleitung bei onkologischen Therapien und Medikationen kannst du die Barrio Pro-Serie anwenden. Insbesondere die DERMASENCE BarrioPro Gesichts- und Körperemulsion eignen sich zur Wiederherstellung einer intakten Hautbarriere.

Phototoxische Hautveränderungen

Zahlreiche Arzneimittel (aber auch in der Natur vorkommende Substanzen) können phototoxische oder photoallergische Veränderungen der Haut verursachen. Dazu gehören beispielsweise verschiedene Diuretika, Tetracycline, Antimykotika, Antidepressiva und Antihistaminika.

Phototoxische Reaktionen haben eine höhere Inzidenz als photoallergische Reaktionen. Die phototoxische Dermatitis wird durch das Zusammenwirken des chemischen Stoffes bzw. einer Stoffverbindung und der UV-A-Strahlung ausgelöst. Nach einer systemischen Aufnahme der Substanzen, beispielsweise in Form von Medikamenten oder durch die topische Aufnahme, zum Beispiel durch Kosmetikprodukte, können phototoxische Hautreaktionen auftreten. Die enthaltenen Stoffe werden im UV-A-Spektrum absorbiert, sodass sich Peroxide sowie freie Radikale bilden, welche einen toxischen Zellschaden provozieren.

Eine phototoxische Dermatitis kann theoretisch bei jedem*r auftreten, der*die dem jeweiligen Medikament sowie UV-Strahlung ausgesetzt ist, sofern die Dosis eines der beiden beteiligten Faktoren eine kritische Schwelle überschreitet – getreu dem Motto: Die Dosis macht das Gift! Die Folgen reichen von Rötungen, welche streng auf die lichtexponierten Areale begrenzt sind, über Schmerzen bis hin zu Verbrennungen. Nach der UV-Exposition klingen diese in der Regel rasch ab.

Aufgrund dessen empfehlen wir dir, dich während einer Therapie oder Medikamenteneinnahme noch besser als sonst vor der Sonne und den von ihr ausgehenden UV-Strahlen zu schützen! Dafür empfehlen wir dir die DERMASENCE Solvinea Med LSF 50+ anzuwenden.

Welche weiteren medikamentenbedingten Hautveränderungen gibt es?

Beim Lesen des Blogartikels ist dir vielleicht schon aufgefallen, wie komplex dieses Thema Medikamente und Haut ist. Neben den bereits ausführlich genannten, gibt es zahlreiche weitere Nebenwirkungen.

Achtung! Sofern sich bei dir mögliche arzneimittelbedingte Hautveränderungen einstellen, konsultiere medizinisches Personal und hole dir bezüglich eines Absetzens der Medikamente einen fachlichen Rat ein.

Quellen

  • Absmaier, M., Biedermann, T., & Brockow, K. (2017). Auslöser von Arzneiexanthemen: Absetzen, durchbehandeln oder desensibilisieren? In: Der Hautarzt, 68(1), 29-35.
  • Bien, J., & Scherg, A. (2019). Juckreiz und andere Hautsymptome. In: FAQ Palliativmedizin, 114.
  • Heikenwälder, H., & Heikenwälder, M. (2019). Die Therapie der Zukunft. In Krebs-Lifestyle und Umweltfaktoren als Risiko (pp. 149-157). Springer, Berlin, Heidelberg.
  • Jacobi, A., & Jacobi, C. (2019). Hautkrebsprävention. In: CME, 16(9), 47-58.
  • Jahn, F. (2019). Arzneimittelexantheme auf der Haut und der Schleimhaut–Teil I. In: ZWR-Das Deutsche Zahnärzteblatt, 128(05), 206-213.
  • Jansen, T. (2018). Fixes toxisches Arzneimittelexanthem. In: hautnah dermatologie, 34(5), 8-8.
  • Margulies, A. (2017). Haut-und Nagelveränderungen. In: Onkologische Krankenpflege (pp. 413-459). Springer, Berlin, Heidelberg.
  • Neumann, N. J., & Schauder, S. (2018). Phototoxische und photoallergische Reaktionen. In: Aktuelle Dermatologie, 44(01/02), 44-48.

 

Autorinnenteam

Nina Nowotsch, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin

und

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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