Im Reich der Akne-Mythen sind es vor allem die scheinbar unendlich möglichen Einflussfaktoren, die immer wieder für große Unsicherheit bei Betroffenen sorgen. Insbesondere der Mangel an ausführlicher Beratung führt immer wieder zur Frustration. Dieser Blogartikel bringt Licht ins Dunkel und verschafft einen Überblick darüber, welche Faktoren eine Akne wirklich negativ beeinflussen können.
Die Entwicklung und der Verlauf einer Akne-Erkrankung werden von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Diese sind jedoch sehr unterschiedlich und nicht jeder Faktor beeinflusst jede*n Betroffene*n.
Die Ernährung, der Lebensstil, vorübergehende Faktoren wie belastende Phasen, hormonelle Verhütung, der Konsum von Genussmitteln oder klimatische Bedingungen können Einfluss auf die Aknehaut haben.
Essentiell ist es herauszufinden, welche Einflussfaktoren die Akne verschlimmern. Hier kann das Führen eines Tagebuches, zum Beispiel das des Akne-Tagebuches von DERMASENCE, hilfreich sein.
Faktor Stress – Unruhige Seele gleich unruhige Haut?
Klare Antwort: Ja! Andauernder chronischer Stress kann bei Akne-Patient*innen zu einer Verschlimmerung des klinischen Hautbildes führen. Sich anstauender, negativer Stress und die damit verbundene emotionale Belastung, aber auch ein andauernder Schlafmangel, der moderne westliche Lebensstil und weitere kulturelle Faktoren belasten die Psyche und damit die Haut. Tatsächlich ist das Phänomen so bekannt, dass es eine Unterform der Akne gibt: Acne excorièe. Das „skin picking“ oder auch „Knibbelakne“ entsteht, wenn zwanghaft an der Haut und an den kleinsten Unreinheiten geknibbelt wird.
Steht der Körper unter Stress, zum Beispiel in der Klausurenphase oder während eines wichtigen Projektes auf der Arbeit, werden Corticotropin-freisetzende Hormone und Neuropeptide in den Talgdrüsen ausgeschüttet. Dabei werden entzündungsfördernde Prozesse ausgelöst und es entstehen Pickel. Leider sorgen die Neuropeptide auch dafür, dass sich die Wundheilung verschlechtert – die entzündlichen Läsionen heilen schlechter ab.
Wie kannst du deine Haut in stressigen Phasen unterstützen?
Häufig können wir dem Stress nicht entgehen. Es gibt aber ein paar Maßnahmen, die dem Körper eine kurze Down-time verschaffen:
Lege kurze, dafür regelmäßige Pausen ein (z. B. in Ruhe eine Tasse Tee genießen).
Achte auch auf dein Schlafpensum. Dein Körper und deine Haut erholen sich insbesondere in der Nacht.
Halte gerade in stressigen Phasen deine Hautpflegeroutine ein – sie befreit die Haut von äußeren Stressoren.
Auch wenn es wie eine gute Ausrede erscheinen mag: Bewegung ist das A und O um Stress im Körper abzubauen. Eine halbe Stunde spazieren ist bereits förderlich.
Faktor Ernährung – Lösen Milchprodukte, Zucker & Co eine Akne aus?
Der Zusammenhang von Akne und Ernährung ist der meist erforschte Bereich. Lange Zeit war unklar, ob tatsächlich ein Zusammenhang existiert. Mittlerweile stehen zwei Nahrungsmittelklassen unter großem Verdacht: Milch(-produkte) und hyperglykämische Kohlenhydrate. Trotzdem kann an dieser Stelle kein eindeutiges Ja oder Nein ausgesprochen werden.
Es existieren zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen einer Akne und dem Konsum von pasteurisierter Milch oder Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an Einfachzuckern bestätigen. Das hängt damit zusammen, dass sie sehr viel Glucose auf einmal im Körper freisetzen. Damit der Zucker vom Blut in die Zellen gelangt, muss eine hohe Menge an Insulin ausgeschüttet werden. Insulin regt wiederum die Talgdrüsen in der Haut an. Diese produzieren vermehrt Talg und Unreinheiten können entstehen.
Und warum gibt es nun kein Ja oder Nein?
Bislang gibt es keine aussagekräftigen Interventionsstudien, die die klinische Relevanz einer Diät belegen. Das bedeutet, bisher kann nicht gesagt werden, dass die Ernährung für jede von Akne betroffene Person eine entscheidende Rolle bei der Therapie spielt.
Tipp: Ein Ernährungstagebuch kann Klarheit darüber verschaffen, ob die Ernährung und bestimmte Nahrungsmittel ein Faktor für deine Haut sein können. Über den Button kannst du dir das DERMASENCE-Akne-Tagebuch herunterladen.
Faktor Rauchen – Mit der Zigarette kommt der Pickel?
Unklar! Der Konsum von Tabak als Einflussfaktor kann nicht eindeutig bejaht werden. Es existieren zahlreiche Studien, die den Einfluss bestätigen, jedoch ebenfalls solche, die dies verneinen.
Fakt ist, der Rauch enthält neben Nikotin unzählige gesundheitsschädliche Substanzen. Unter Anderem Teer, Kohlenmonoxid, Blausäure, Ammoniak, Quecksilber, und, und, und. Im Körper lösen diese Stoffe Stress aus und haben für die Haut gleich mehrere Konsequenzen: Der Feuchtigkeitsverlust über die Hautbarriere, der transepidermale Wasserverlust (TEWL), steigt und das Bindegewebe baut ab. Die Haut wird trocken, fahl und altert schneller.
Der Tabakkonsum verengt kurzfristig außerdem die Blutgefäße wodurch die Haut schlechter durchblutet wird. Für die von Akne betroffene Haut hat dies weitreichende Folgen: Zum einen sorgt die Mangelversorgung für eine schlechtere Wundheilung. Entzündliche Pickel verheilen schlechter. Zum anderen ist sie gegen Erreger von außen schlechter geschützt und die Entstehung neuer Entzündungen wird begünstigt.
Deshalb unsere Empfehlung:
Die Vorteile des Verzichtes auf Tabakkonsum überwiegen hier auch ohne eindeutiger Studienlange! Trockene, fahle und schneller alternde Haut ist ein großer Nachteil. Dabei sind die Langzeitfolgen auf andere Organe noch gar nicht mitberücksichtigt.
Faktor Alkohol – Sorgt er für Mitesser?
Auf jeden Fall ein Einflussfaktor! Der regelmäßige und auch übermäßige Konsum von Alkohol macht nicht nur durstig. Auch die Haut trocknet aus, altert schneller und wird nachhaltig geschwächt.
Alkohol stimuliert die Talgdrüsen in der Haut, wodurch diese durch die erhöhte Talgproduktion schneller verstopfen. Darüber hinaus ist das Immunsystem bei ständigem Alkoholkonsum unter Dauerbeschuss – dies schwächt die immunologische Barriere der Haut. Bakterien wird somit die Tür geöffnet und Entzündungen entstehen. Außerdem werden dem Körper und auch der Haut wichtige Nährstoffe entzogen. Schnell entsteht ein Vitamin B- und C-Mangel. Die Haut wird trocken und schuppig.
Die Lösung?
Die Reduzierung des Alkoholkonsums auf ein gesundes Maß hilft der Haut bereits. Gegen einen netten Abend mit dem Lieblingsgetränk spricht nichts.
Tipp: Du kannst deine Haut mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln, wie etwa dem DERMASENCE H3 Komplex Nahrungsergänzungsmittel unterstützen. Es ist reich an allen für die Haut wichtigen B-Vitaminen und kann während der Akne-Therapie begleitend eingesetzt werden.
Faktor Kosmetik – Verstopft Make-up die Poren?
Jein! Die Verwendung von für deine Haut unpassenden Pflegeprodukten kann eindeutig zu einem Aufflammen deiner entzündlichen Akne führen. Aggressive Produkte beeinflussen die Hautbarriere und verändern das Gleichgewicht des Hautmikrobioms. Dies verändert vor allem die talgdrüsenreichen Areale und aktiviert das hauteigene Immunsystem und es kommt zu Entzündungen. Komedogene (mitesserfördernde) Inhaltsstoffe, aber auch zu fetthaltige und ölige Formulierungen und Produkte mit einem zu hohen pH-Wert schaden der zu Akne neigenden Haut.
Wie kannst du deiner Haut etwas Gutes tun?
Die Routine macht es! Reinige deine Haut, am besten morgens und abends, mit einer milden Reinigung. Hier kannst du zu Fruchtsäuren greifen. Diese sind bekannt für ihre antientzündlichen und pH-Wert-stabilisierenden Eigenschaften:
Reinigung
Schritt 1: DERMASENCE Mousse Reinigungsschaum
Der niedrige pH-Wert und die Gylcol- und Salizylsäuresubstanzen sind ideal für die zu Unreinheiten neigende Haut.Schritt 2: DERMASENCE Tonic Erfrischendes Gesichtswasser
Das milde Gesichtswasser stabilisiert den pH-Wert und besitzt mit Bisabolol und Hamamelis zusätzlich hautberuhigende Eigenschaften.
Pflege
Mit der täglichen Pflege können der Haut zielführende Wirkstoffe zugeführt werden.
DERMASENCE Seborra Beruhigende Gelcreme: Die tägliche Pflege beruhigt die Haut und hat gleichzeitig einen mattierenden Effekt. Sie stärkt mit nichtkomedogenen Ölen, wie dem der Avocadofrucht, die Hautbarriere. Ideal als Abschluss der Hautpflegeroutine für morgens und abends.
DERMASENCE Seborra Getönte Tagespflege mit LSF 50: Die getönte Tagespflege stellt eine Alternative zur beruhigenden Gelcreme dar. Mit dem Wirkstoff Niacinamid wird der Entstehung von Pickeln aktiv entgegengewirkt, indem die Talgproduktion nachweislich reduziert wird. Die innovative Kombination aus grünen Pigmenten und einem Lichtschutz sorgen dafür, dass Rötungen im Gesicht abgedeckt werden und die Haut zusätzlich vor UV-A- und UV-B-Strahlen geschützt wird.
DERMASENCE Seborra Hautklärendes Serum: Abends kannst du deine Pflege mit dem Fruchtsäureserum wunderbar intensivieren. Die enthaltene Gylcolsäure und ein einzigartiger pflanzlicher Wirkkomplex mit Färberwaid mindern Entzündungen und Niacinamide reduzieren Pickelmale.
Weitere Einflussfaktoren der Akne
Hormonelle Verhütung
In einer Studie von Dréno et a.l von 2018 werden die Einflussfaktoren als externes Exposom der Akne zusammengefasst. Hier wird zum Beispiel die hormonelle Verhütung als ein Einflussfaktor für die Entstehung von Hautunreinheiten genannt.
Ausführliche Informationen zu dem Thema Hormone und Akne erhältst du im folgenden Artikel: „Hormonelle Akne und der weibliche Zyklus“.
Klima
Das Klima und die jahreszeitlichen Schwankungen haben ebenfalls einen Einfluss auf den Zustand deiner Haut. Wenn es draußen heiß ist und die UV-Belastung auf der Haut steigt, kann dies den Ausbruch einer Akne fördern. Die Haut möchte sich vor den UV-Strahlen schützen und verdickt ihre Hornschicht. Dadurch können Poren verstopfen und es entstehen vermehrt Komedonen. Auch das Immunsystem reagiert auf die Strahlung und aknefördernde Bakterien können sich vermehren.
Das tägliche Auftragen von UV-Schutz ist deshalb sehr wichtig. Eine besonders einfache Art ist die Verwendung von Tagespflegeprodukten mit hohem Lichtschutzfaktor. Die DERMASENCE Seborra Leichte Tagespflege mit LSF 30 bietet deiner Haut Pflege und Schutz.
Smartphones und Tablets
Eine weitere, interessante Erkenntnis aus der Studie von Dréno et al. beweist, dass wir uns auch neue Problemquellen für unsere Haut erschaffen: Untersuchungen ergaben, dass das von Smartphones und Tablets ausgestrahlte, kurzwellige sichtbare Licht das Wachstum von Staphylococcus aureus fördert. Dieses Bakterium ist ein normaler Bestandteil des Hautmikrobioms. Wenn es sich erhöht, bringt es diese aus dem Gleichgewicht und kann somit Unreinheiten begünstigen.
Hier sind noch weitere Studien und Forschungen notwendig.
Neben den bekannten Einflussfaktoren gibt es noch viel mehr, dass es in Bezug auf entzündliche Hautkrankheiten zu erforschen gilt. Es bleibt spannend!
Quellen
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