Nachgefragt | Ist Männerhaut wirklich anders?

Zugegeben: Männer, die sich pflegen, regelmäßig eine Gesichtspflege anwenden oder gar den Weg in das Kosmetikinstitut finden, sind schon lange keine Seltenheit mehr. Zwischen dem Pflege-Muffel und dem Beautyprofi stehen die Männer aber dennoch oftmals irgendwo zwischen Überforderung und Unwissen, wenn es um Gesichtsreinigung, Anti-Falten-Creme und Co. geht. Zeit, etwas Licht ins Dunkel zu bringen und über die Pflege der Männerhaut zu sprechen.

 

Ja! Beim männlichen Geschlecht bestimmt das Hormon Testosteron die Eigenschaften der Haut und sorgt für eine andere Beschaffenheit und Struktur als bei Frauen. Männerhaut ist deshalb im Allgemeinen ‚dicker‘ und fettiger. Zudem altert sie in anderer Form. 

Nein! Während die Haut von Frauen bereits mit Anfang, Mitte Zwanzig erste Alterungserscheinungen zeigt, beginnt Männerhaut erst ab ca. 35 zu altern.

Ja! Auch Männer sollten Gesichtspflege bzw. insgesamt eine Hautpflegeroutine in ihren Alltag integrieren. Durch die regelmäßige Verwendung von Anti-Aging-Pflegeprodukten mit integriertem Lichtschutzfaktor kann dem Alterungsprozess der Haut vorgebeugt werden. 

Haut ist Haut – falsch gedacht!

Betrachtet man die Anatomie, also den Aufbau, und die Physiologie (die gesunden Funktionen) der Haut, gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede:

Um beide Häute objektiv miteinander vergleichen zu können, sind Studien und wissenschaftliche Untersuchen notwendig. Zu diesem Thema ist die Datenlage aber tatsächlich mau, nur wenige Studien beschäftigen sich tatsächlich mit der objektiven Differenzierung von Männer- und Frauenhaut in Bezug auf unterschiedliche hautphysiologische Parameter.

Die Haut der Männer wird vor allem durch das Androgen Testosteron (männliche Geschlechtshormon) beeinflusst, das für eine andere Hautarchitektur sorgt. Die Haut ist ca. 15-24% dicker und enthält mehr kollagene Fasern, das macht sie einerseits robuster und fester, lässt sie aber auf der anderen Seite auch gröber erscheinen. 

Die Talgdrüsen produzieren teilweise doppelt so viele Lipide als die der Frauenhaut. Die Ursache dafür liegt in der stimulierenden Wirkung der männlichen Geschlechtshormone, wohingegen Östrogen (weibliches Geschlechtshormon) eine hemmende Wirkung auf die Talgproduktion haben.

Männerhaut ist daher tendenziell fettiger, sie glänzt schneller und weißt vergrößerte Poren auf. Schwierig wird es, wenn die Haut mehr Fette produziert, als sie speichern kann. Die Folge sind dann verstopfte Poren, Mitesser und eitrige Hautblüten.

Diese Eigenschaften der Robustheit und des höheren Lipidgehalts haben aber einen Vorteil: Männerhaut altert langsamer. Während die Haut von Frauen bereits mit Anfang, Mitte Zwanzig erste Alterungserscheinungen zeigt, beginnt Männerhaut erst ab ca. 35 zu altern. Allerdings zeigen sich die Anzeichen dann aber auch deutlicher: die Falten sind tiefer und die Haut wirkt unelastisch. Dass reife Haut einen Mann aber eher interessanter und damit attraktiver wirken lässt, so glauben die Männer es zumindest, ist häufig der Grund dafür, dass sie weniger ein Problem mit dem Alterungsprozess haben. 

Die typische Pubertätsakne erwischt Jungs im Regelfall schwerer als Mädchen und die Ausprägungen dieser Dermatose sind langanhaltender. Ansonsten leiden Männer aber seltener an anderen Hauterkrankungen als Frauen.

Wir wussten es schon immer: Männer leben anders!

Die tägliche Rasur, besonders die Nassrasur, setzt der Haut ganz schön zu. Auch wenn die Rasierklingen noch so scharf sind, reizen sie die Haut mechanisch, reiben die Hautoberfläche auf und greifen den schützenden Säureschutzmantel an. So kann es sein, dass die Haut der Männer oftmals irritiert oder trocken ist. Darüber hinaus ist sie ohne täglichen UV-Filter oder Feuchtigkeitscreme schutzlos der Umwelt ausgesetzt, was den Alterungsprozess intensiviert. Um dem vorzubeugen, bietet sich eine auf den Hauttyp abgestimmte Pflegeroutine an. 

Wie kann eine Gesichtspflege für die Männerhaut aussehen?

Im Kosmetik- und Hautpflege-Kosmos hat Männer-Kosmetik noch eine gewisse Sonderstellung. Speziell entwickelte Männer-Linien sollen der Orientierung dienen und der Haut genau das geben, was sie benötigt. Tatsächlich ist am Ratschlag „Finger weg vom Cremetiegel der Freundin“ etwas dran. Denn die Pflege der Partnerin ist häufig viel zu reichhaltig an Lipiden und rückfettenden Substanzen. 

Grundsätzlich sollte in die Pflegeroutine eine konsequente Reinigung sowie Pflegecreme integriert werden. Für die Reinigung empfehlen wir das DERMASENCE Mousse Reinigungsschaum sowie im Anschluss daran ein tonisierendes Gesichtswasser, wie das DERMASENCE Tonic, zur pH-Werteinstellung. 

Als tägliche Gesichtscreme für die Männerhaut eignen sich leichte Gelcremes, so genannte Gelsysteme mit Öl, wie die DERMASENCE Seborra Leichte Gelcreme oder die DERMSENCE Seborra Leichte Tagespflege mit LSF 30 mit integriertem Lichtschutzfaktor. Enthaltene Inhaltsstoffe wie Panthenol und Bisabolol  haben nachweislich eine beruhigende Wirkung. 

Beta- und Alphahydroxysäuren (auch als Fruchtsäuren bekannt), welche beispielsweise als zielführende Wirkstoffe in der DERMASENCE Seborra Hautklärenden Körperlotion vorkommen, sind ebenfalls eine gute Idee, denn sie verfeinern die Haut, beugen Unreinheiten vor und sind in Sachen Anti-Aging ein wahres Multitalent. 

Um dem Alterungsprozess der Haut den Kampf anzusagen und im Bereich „Anti-Falten“ zu wirken, eignet sich für die Männerhaut die DERMASENCE Hyalusome Tagespflege mit LSF 50 optimal. Dabei handelt es sich um ein Anti-Aging-Fluid mit hohem Schutzfaktor, welcher insbesondere vor UV-induzierten Hautalterungsprozessen schützt.

Extra-Tipp: Nach der Rasur sorgen milde Gesichtswasser statt scharfen Aftershaves für Beruhigung und Hydratation. Mit nur einem leichten Alkoholanteil wird die Haut gekühlt, leicht desinfiziert und die Aufnahme für nachfolgende Wirkstoffe erhöht.

Quellen

  • Bayerl, C. (2010). Das vergessene Geschlecht. Aktuelle Dermatologie, 36(06), 201-201.
  • Starostzik, C. (2013). Frauenhaut und Männerhaut. HautinForm, 4(6), 18-19.
  • Wurzer, A. K. Pharmazeutische Aspekte in der Männerkosmetik.

Autorinnenteam

Nina Nowotsch, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin

und

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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