Rosacea-Mythen im Check | Was stimmt wirklich?

Um die chronisch-entzündliche Hauterkrankung Rosacea, im Volksmund auch Kupferrose genannt, ranken sich eine Vielzahl an Mythen. Aber was ist wirklich wahr und was nicht? Wir nehmen die populärsten Mythen unter die Lupe und unterziehen sie einem wissenschaftlichen Check.

 

Rosacea ist eine chronisch-entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung. Rötungen und sichtbare Äderchen im Gesicht, Pickel (Papeln und Pusteln) sowie Entzündungen an den Augen und Lidern sind mögliche Symptome. In den meisten Fällen sind die Nase und die Wangen betroffen. Weiterhin manifestiert sich die Rosacea häufig an Stirn und Kinn.

Eine im Jahr 2016 durchgeführte Studie ergab eine Prävalenz (Anteil der Erkrankten) von 12,3 %. Betroffene klagen oft über Symptome wie Spannen, Brennen, Stechen oder ein Hitzegefühl an den Rosacea-Arealen.

Die Ursachen der Rosacea sind nicht vollends ergründet, jedoch wird von einem Zusammenspiel zwischen dem entzündungsauslösendem Signalmolekül Cathelicidin, einer geschädigten Hautbarriere und einem erhöhten Vorkommen verschiedener Mikroben der Haut ausgegangen.

Sogenannte Flushs (anfallartige Rötungen im Gesicht) erfolgen schubweise und haben bestimmte Auslöser zur Ursache. Diese sind nicht bei jeder erkrankten Person gleich, weshalb es einer genaue Beobachtung über längere Zeit bedarf, um die individuellen Auslöser herauszufinden.

Tipp: Hier kann ein Rosacea-Tagenbuch helfen!

Allgemein gilt, dass alles, was zu einer Rötung des Gesichts führen kann, auch die Rosacea verstärkt. Typische Trigger sind zum Beispiel:

  • heiße Getränke
  • Alkohol
  • bestimmte Medikamente (z. B. gefäßerweiternde Mittel)
  • scharfe Gewürze und Speisen
  • UV-Exposition
  • extreme Temperaturen und Temperaturschwankungen

„Du wirst doch bestimmt nur aus Verlegenheit rot!“

Auch wenn das Gesicht bei Aufregung und Scham durch die gesteigerte Durchblutung zum Erröten neigt, ist dies nicht der Auslöser oder die Ursache für eine Rosacea!

Die Ursachen der Rosacea sind nicht vollends ergründet, jedoch ist mittlerweile bekannt, dass die Expression von Cathelicidinen an Flushs (Schübe der Rosacea) beteiligt ist. Cathelicidin ist ein Signalmolekül, das ein Bestandteil des angeborenen Immunsystems ist. Wenn eine Cathelicidinexpression vorliegt, entsteht eine Entzündungskaskade im Körper, durch die Entzündungen im Bindegewebe induziert werden. Es erfolgt eine Weitstellung von Gefäßen.

Rosacea-Betroffene haben eine vermehrte Produktion von Cathelicidin. Auch wird vermutet, dass die vorhandenen Mikroben der Haut (Bakterien oder Demodex-Milben) bestimmte Rezeptoren auf unterschiedlichen Hautzellen (Keratinozyten, Mastzellen oder Makrophagen) aktivieren können, die Cathlicidin stimulieren. Weiterhin spielen genetische Faktoren sowie Umwelteinflüsse eine Rolle.

„Du bist zu jung für eine Rosacea, die tritt doch erst im mittleren Alter auf.“

Eine Rosacea wird zwar meist erst nach dem 30. Lebensjahr diagnostiziert, kann aber auch früher auftreten. Eine in Deutschland durchgeführte Studie ergab eine Prävalenz (Anteil der erkrankten Personen) von 12,3 %.

Der höchste Anteil erkrankter Personen ließ sich bei den 30- bis 39-Jährigen und den 50- bis 59-Jährigen verorten. Kinder sind hingegen nur selten betroffen.

Weiterhin zeigen sich Unterschiede hinsichtlich Geschlechts: Männer erkranken im Schnitt deutlich später als Frauen.

 

„Rosacea können nur helle Hauttypen bekommen.“

Zwar wird die Rosacea auch „Fluch der Kelten genannt“, jedoch sind nicht nur Personen mit einem keltischen Hauttyp betroffen. Trotzdem werden Personen mit Hauttyp I und II (nach Fitzpatrick) deutlich öfter diagnostiziert.

Aber woran liegt das? Die ungleichmäßige Verteilung wird nach neuen Erkenntnissen nicht mit Eigenschaften einer hellen Haut, sondern mit einer diagnostischen Lücke mit einem abweichendem klinischen Bild der Rosacea bei Personen mit Hauttyp IV bis VI begründet.

„Rosacea ist doch das Gleiche wie Akne.“

Die Antwort lautet: Nein!

Eine Rosacea unterscheidet sich in einer Vielzahl an Punkten von einer Akne.

 

  • Entzündungen im Bindegewebe
  • Erweiterte Äderchen, Papeln und Pusteln aber keine Mitesser
  • Empfindliche Haut
  • Entzündungen der Talgdrüse
  • Mitesser, Papeln und Pusteln
  • Pickelmale und/oder -narben

„Du wirst nur rot, weil du zu viel Alkohol getrunken hast.“

Alkohol ist zwar bei manchen Personen ein Triggerfaktor für Flushs, jedoch nicht die Ursache. Der Alkoholgehalt eines Getränkes beeinflusst das Erröten übrigens nicht, sondern nur das Vorhandensein von Alkohol.

Insbesondere beim Rhinophym, auch Knollnase genannt, spielt dieses Vorurteil eine nicht unerhebliche Rolle. Oftmals wird der Veränderung der Nase ein erhöhter Alkoholkonsum oder gar eine Abhängigkeit als Ursache zugeschrieben, was Betroffene psychisch belasten kann. Die gutartige Hautveränderung entsteht jedoch durch eine Hyperplasie (übermäßige Vergrößerung) des Bindegewebes und der Talgdrüsen infolge eines schweren Verlaufs der Rosacea, insbesondere bei Männern.

„Die Rosacea ist nicht heilbar“

Hier müssen wir dir leider mitteilen, dass es sich um keinen Mythos, sondern um die Wahrheit handelt. Nach dem momentanen Forschungsstand ist die Rosacea nicht heilbar. Jedoch können wir ein Stück weit entwarnen: Sie lässt sich, insbesondere im Anfangsstadium, mit der richtigen Behandlung gut kontrollieren und stabilisieren.

Mehr über Rosacea-Behandlungen erfährst du in unserem Blogartikel Rosacea-Behandlung – Laser, Cremes oder Medikamente?

„Ich muss auf alle bekannten Trigger verzichten“

Nicht jeder Trigger, der sich im Diskurs findet, muss auch „dein“ Trigger sein. Diese variieren von Person zu Person. Um herauszufinden, welche Faktoren Flushs bei dir triggern, empfiehlt sich das Führen eines Tagebuches. Das erlaubt Rückschlüsse auf Verhaltensweisen und Faktoren, die das Erröten auslösen und hilft dir dabei deine persönlichen Trigger zu identifizieren.

„Make-up ist für die Rosacea nicht förderlich“

Das ist zum Teil wahr: Auf schwere und feste Texturen sollte im Idealfall verzichtet werden. Auch sollte auf die Gesichtshaut so wenig mechanischer Einfluss wie möglich erfolgen. Aber natürlich darf der psychische Effekt auf das Selbstbewusstsein nicht außer Acht gelassen werden: Hier können Make-ups dabei helfen, die Rötungen zu kaschieren und das Wohlbefinden zu stärken.

Wir empfehlen hierfür die DERMASENCE RosaMin Getönte Tagescreme mit LSF 50. Durch den pflanzlichen 5-fach-Komplex werden die Gefäße gestärkt und Rötungen wird vorgebeugt. Die hauttonanpassende Formulierung korrigiert gleichzeitig bestehende Rötungen und ebnet das Hautbild. Zusätzlich ist ein hoher Lichtschutzfaktor beinhaltet, der die Haut vor UV-induzierter Gefäßerweiterung schützt.

Wie man unschwer erkennt, kursieren eine Vielzahl an Fehlinformationen und Halbwissen rund um das Thema Rosacea. Um Betroffene psychisch zu entlasten, ist es wichtig, mehr Verständnis über die Hauterkrankung zu generieren und umfangreich aufzuklären.

Falls du selbst betroffen bist, erhältst du in dem Blog-Artikel Die richtige Pflege bei Rosacea – Was hilft wirklich? weiterführende Informationen darüber, wie du dein Hautbild mithilfe von DERMASENCE stabilisieren kannst.

Quellen

Autorinnenteam

Kimberly Denecke-Rohr, Kosmetikwissenschaftlerin

und

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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