Hausmittel bei Pickeln, Juckreiz und Co. | Wie wirksam sind sie wirklich?

Ein Jede*r wird Erfahrungen in der Verwendung eines Hausmittelchens bei kleineren Beschwerden haben. Der Reiz liegt in der Einfachheit und Bequemlichkeit, die die Wissenschaft um die Hausmittel erklärt: Eine kurze Google-Anfrage und der anschließende Griff in den altbewährten Vorratsschrank – schon hält man ein Wundermittel in der Hand. Doch nicht selten bleiben Unsicherheiten und mögliche Nebenwirkungen unerwähnt.

In diesem Blogartikel verknüpfen wir Volksmedizin mit moderner Evidenz. Wir zeigen dir, worauf du bei der Verwendung ausgewählter Hausmittelchen achten solltest.

Hausmittel gegen Pickel und Mitesser

Peelings mit Salz, Zucker, Kaffeesatz, …

Peelings mit Salz, Zucker o. Ä. zielen darauf hinab, die oberste Hautschicht von abgestorbenen Hautschüppchen zu befreien. Im Ergebnis zeigt sich eine ebenmäßige, glatte und rosige Haut – wenn man die Toleranzschwelle der eigenen Haut kennt und folgendes beachtet:

Im Hinblick auf die Umweltproblematik und Mikroplastik sind selbsthergestellte Peelings eine scheinbar gute Alternative. Die synthetischen Schleifpartikel werden so durch natürliche, abbaubare Partikel ersetzt. Jedoch ist auf die „Architektur“ der natürlichen Peelingkörner zu achten. Scharfe Kanten, z. B. von grobem Meersalz, können der Haut feinste Verletzungen zufügen. Dies wiederum führen zu Reizungen und einer zusätzlichen Austrocknung sowie Schuppung der Haut.

 

 

Die Kosmetikindustrie bedient sich heutzutage einer Vielzahl an natürlichen, hautfreundlichen Schleifpartikeln (Abrasiva). Diese werden durch chemische und industrielle Verfahren aus Naturstoffen entwickelt. Zu ihnen zählen Granulate aus verschiedensten Obstkernen oder Nussschalen. Die Schleifpartikel werden oftmals in pflegende Creme-Grundlagen eingearbeitet, sodass eine gleichzeitige Feuchtigkeitsversorgung gegeben ist. DERMASENCE verwendet in dem DERMASENCE Hyalusome Creme-Peeling gehärtetes Rizinusöl, welches zu runden Schleifpartikeln geformt ist. Die Peelingpartikel sind in eine Öl-in-Wasser-Emulsion aus Avocadoöl, Panthenol und Vitaminen eingearbeitet. Die Haut wird rundum behandelt und gepflegt.

Achtung: Wenn du unter Hauterkrankungen leidest, solltest du keinesfalls auf selbsthergestellte Peelings zurückgreifen. Zu ihnen zählen z. B. Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte) oder Acne conglobata (stark entzündliche Pickel). Die Peelings triggern die entzündlichen Erkrankungen und können Schmierinfektionen auslösen. Das gilt für alle mechanischen Peelings. In diesen Fällen eignen sich chemische oder enzymatische Peelings.

 

Quark- und Joghurtmasken

Selbst zusammengerührte Masken aus Quark und Joghurt sollen vor allem einer trockenen Haut Abhilfe schaffen. Beigemischter Honig oder Zitronensaft sollen antientzündliche oder porenverfeinernde Nebeneffekte mit sich bringen. Pickeln und einer unreinen Haut soll entgegengewirkt werden. Sämtliche Früchte stehen ebenfalls in den Rezepten.

Kasein und Milchsäure sind Bestandteile von Quark und Joghurt. Von ihnen gehen die reizlindernden und antientzündlichen Wirkungen aus. Die feuchte Kälte wirkt kühlend, schmerzlindernd und abschwellend. Der kühlende Effekt beruhigt sicherlich für einen kurzen Moment schmerzende Pickel. Über die Langzeitwirkung kann nur spekuliert werden, da hier wissenschaftliche Studien gänzlich fehlen.

Wenn du auf der Suche nach einer reizlindernden und kühlenden Maske bist, kann DERMASENCE dir eine sichere Alternative bieten. Das DERMASENCE Aloe vera Active Gel nutzt die entzündungshemmenden Eigenschaften der Aloe vera-Pflanze und der Hamamelis. Glycerin spendet intensive Feuchtigkeit. Die Maske eignet sich zur Kühlung von Sonnenbränden, Insektenstichen oder sogar ästhetischen Verfahren.

 

Apfelessig als Gesichtswasser

Essig wird traditionell in vielen Volksmedizinen zur Behandlung vieler Hautkrankheiten verwendet. Es wird angenommen, dass die therapeutische Wirkung auf verschiedene pflanzliche Ausgangsstoffe im Essig zurückzuführen ist. Auch der saure pH-Wert und die Konzentration des Essigs spielt eine wesentliche Rolle.

Apfelessig werden antimikrobielle, antimykotische (gegen Pilze) und antioxidative Eigenschaften nachgesagt. Manche Studien erforschten die alternative Behandlung von atopischer Dermatitis mit verdünnten Apfelessig-Präparaten. Pathogenen (krankmachenden) Keimen, die die Hauterkrankungen beschleunigen, sollen somit das Überleben schwer gemacht werden. Die Studien kamen aber zu sehr konträren Ergebnissen. Nicht selten wurden starke Hautreizungen oder Verbrennungen infolge der Behandlung beobachtet. Dennoch führten einige Behandlungen zu Besserungen der Hauterscheinungen.

Zu diesem Ergebnis kamen ebenfalls Studien, die die antimikrobiellen Wirkungen im Zuge infizierter Brandwunden nutzten. Auf was darf man sich nun verlassen?

 

Die Essigsäure-Präparate der Studien besaßen Konzentrationen bis max. 5 %. Zudem wurden sie unter Aufsicht von Expert*innen durchgeführt. Diese kontrollierten Umstände sind bei der häuslichen Anwendung teilweise unbekannt bzw. nicht gegeben. Zudem ist die Aussage „antibakteriell“ mit großer Vorsicht zu betrachten. Hauterkrankungen liegen oftmals vielfältige Faktoren zu Grunde, die nicht nur auf einer entzündlichen Komponente fußen. Studien konnten zudem zeigen, dass sich die Wirkungen je nach Essigart und der beteiligten Mikroorganismen unterscheiden.

Übrigens: Die antimikrobielle Wirkung des Apfelessigs und seine unsichere Anwendung gilt für jeden anderen Essig auch.

Das Apfelessig-Pendant der modernen Kosmetikindustrie sind antibakterielle und entzündungshemmende Gesichtswasser. Sie besitzen abgestimmte Inhaltsstoffe, die die Haut beruhigen, hydrieren und abschließend reinigen sollen.

Das DERMASENCE Tonic ist ein leicht desinfizierendes Gesichtswasser. Glycerin hydratisiert die Haut, Hamamelis wirkt anti-entzündlich. Der geringe Alkoholanteil von 5 % wirkt desinfizierend, ohne die Haut auszutrocknen.

Hausmittel gegen Juckreiz

Wenn Cremes und Salben bei unerträglichem Juckreiz erfolglos bleiben, liegt im Griff zum Hausmittel oft die letzte Hoffnung. Bei sich wiederholendem Juckreiz sollte immer ein*e Dermatolog*in herangezogen werden, um eine mögliche Hauterkrankung auszuschließen.

 

Umschläge oder Bäder mit Tee

Bei Hausmitteln gegen Juckreiz steht schwarzer Tee ganz oben auf der Trefferliste der Google-Suchen. Schwarzer Tee soll hier in Form von Umschlägen oder Bädern Abhilfe schaffen. In der traditionellen Medizin ist die äußerliche Anwendung von Schwarztee-Extrakten bei Entzündungs- und Infektionskrankheiten weit verbreitet. Eine Studie mit 40 Patient*innen mit entzündlichen Hauterscheinungen kam zu dem Ergebnis, dass kein*e Patient*in Verschlechterungen im Zuge der Tee-Therapie aufzeigte. Besserungen der Juckreizbeschwerden wurden innerhalb von 2-3 Tagen beschrieben.

 

Auch grünem Tee wird eine sehr gute Wirksamkeit bei Juckreizbeschwerden zugeschrieben. Die wirksamen Bestandteile sind die Grüntee-Phenole. Diese wurden in den Studien extrahiert und untersucht. Chronische Juckreizbeschwerden gingen zurück.

Weitere Hausmittel gegen Juckreiz können Salz- oder Haferflockenbäder sein. Bei allen Bädern ist die Badedauer auf maximal 20 Minuten zu begrenzen. Die Badetemperatur sollte 35 ° Celsius nicht überschreiten. Anderenfalls können sich Hauterscheinungen verschlimmern oder neue Veränderungen, wie trockene Haut, herausbilden.

 

Kühlen und betäuben

Kälte soll eine wirksame Methode sein, Juckreiz zu unterdrücken. Kältekompressen, kühle Waschlappen oder Kühlpacks werden auf die betroffenen Stellen gelegt. In der wissenschaftlichen Literatur wird die Wirkung teilweise auf den Placebo-Effekt zurückgeführt. Jedoch konnten Studien zeigen, dass die Kälte einen Gegenreiz verursacht. Dieser wiederum aktiviert einen neuronalen Schaltkreis, der zur Juckreizlinderung führt. Auch der Wirkstoff Menthol, der durch Verdunstungskälte wirkt, reduziert Juckreizleiden auf ähnliche neuronale Weise. Die Anti-Juckreiz-Produkte von DERMASENCE setzen ebenfalls auf die kühlende Wirkung von Menthol, sodass juckende Kopfhaut, z. B. mit dem DERMASENCE Polaneth Kühlenden Kopfhaut-Liquid, beruhigt werden kann. Die kurzfristige Wirkung der Hautkühlung hat langfristig den Vorteil, dass der reduzierte Impuls des Kratzens die Hautbarriere weniger schädigt.

 

Volksmedizin und moderne Kosmetik

DERMASENCE bedient sich auch der alten Volksmedizin! Mithilfe moderner Extraktionsverfahren.

Altbewährte Naturstoffe werden fortlaufend im Medicos Science Center für die DERMASENCE Produkte speziell gewonnen. Als ein gutes Beispiel kann der Färberwaid-Extrakt angeführt werden: Die Färberwaidpflanze kommt ursprünglich aus Westasien. Hippokrates und Hildegard von Bingen nutzten bereits den medizinischen Nutzen der Waidpflanze. Auch DERMASENCE erkannte ihr Potential und entwickelte nach intensiver Forschung die Vitop forte-Serie. Färberwaid liegt als aufgereinigter, hochpotenter und hoch verträglicher Wirkstoffextrakt vor. Moderne Extraktionsverfahren machen dies möglich. Der Färberwaid-Extrakt wirkt antiinflammatorisch, antiirritativ und antibakteriell. Auch der grüne Tee ist als wirkungsvoller Grüntee-Extrakt vertreten. Die Vitop forte-Serie eignet sich somit besonders für die zu Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) neigende Haut.

 

Was lässt sich nun festhalten?

Hausmittelchen gegen die ein oder andere kleine Beschwerde haben sicherlich ihre Daseinsberechtigung. Dennoch besitzen sie hohe Reiz- und Allergiepotentiale, die vor allem für vorherrschende Hautkrankheiten gefährlich sein können. Moderne Extraktions- und Herstellungsverfahren wirken diesem Umstand entgegen. Sie reinigen die Naturstoffe dahingehend auf, dass ihre allergologischen Potentiale minimiert werden. Die Verträglichkeit und Wirksamkeit werden hingegen maximiert.

Zudem ist die wissenschaftliche Studienlage rund um die Hausmittelchen sehr mager. Die Autorengruppen der Studien betonen die fehlenden Aussagekräfte. Evidenzbasierte Aussagen zur Wirksamkeit und Sicherheit können praktisch nicht gemacht werden. Hier greifen lediglich die Erfahrungswerte.

Quellen

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Autorinnenteam

Marleen Pundt, Kosmetikwissenschaftlerin

und

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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