Neurodermitis am Auge | Trockene, schuppende und juckende Augenlider

Neurodermitis kann viele verschiedene Prädilektionsstellen haben, also Körperstellen, an denen diese bevorzugt auftritt. Hierzu zählt auch die Neurodermitis am Auge. Für Betroffene ist ein Ekzem im Gesichtsbereich besonders belastend, da es nur schwer zu verdecken ist und somit auch die Psyche belastet.

Wenn du vermutest, an einem Ekzem am Augenlid zu leiden oder dich über die Erkrankung aufklären möchtest, kann dieser Blogartikel dir wichtige Informationen liefern.
 

Typische Symptome sind Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und Schuppungen an den Augenlidern. In einigen Fällen können auch kleine Bläschen oder nässende Stellen auftreten. Diese Symptome können einseitig oder beidseitig erscheinen und variieren in ihrer Intensität.

Die Ursachen für Neurodermitis an den Augenlidern sind vielfältig. Häufig spielen genetische Faktoren eine Rolle, aber auch Umweltfaktoren wie Allergene oder Stress können Auslöser sein. Zudem ist die Haut an den Augenlidern sehr dünn und besitzt nur wenige Talgdrüsen, was sie anfälliger für Trockenheit und Irritationen macht.

Die Behandlung zielt darauf ab, die Hautbarriere zu stärken und Entzündungen zu reduzieren. Empfohlen werden spezielle Augenpflegeprodukte, die auf die Bedürfnisse trockener und empfindlicher Haut abgestimmt sind. Produkte mit entzündungshemmenden und feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen können helfen, die Symptome zu lindern.

Was ist Neurodermitis?

Bei Neurodermitis (atopische Dermatitis) handelt es sich um eine meist chronisch verlaufende und entzündliche Hauterkrankung. Sie ist nicht ansteckend, tritt jedoch zum Teil genetisch bedingt familiär auf. In manchen Fällen ist Neurodermitis in Verbindung mit bronchialem Asthma oder Heuschnupfen (allergische Rhinokonjunktivitis) ein Problem. Die Erkrankung kann mild oder schwer verlaufen. Sie tritt zudem in Schüben auf, die durch Triggerfaktoren wie z. B. Allergene oder Stress beeinflusst werden.  

Typische Symptome einer an Neurodermitis erkrankten Haut

Durch einen Barriereschaden in der Haut, welcher erblich bedingt sein kann, kommt es zu einem erhöhten transepidermalen Wasserverlust in der Haut. Dadurch entsteht die sogenannte „Xerosis cutis“, also eine trockene Haut. Aufgrund dieser Trockenheit entsteht Juckreiz/Kratzen, welcher zu Hautverletzungen führt. Das wiederum begünstigt das Eindringen von Allergenen/Irritanzien und damit auch die Entstehung von Entzündungen.

Als Folge können verschiedene Symptome wie Erytheme (Hautrötungen), Schwellungen, Papeln und Bläschen sowie Krusten und Nässen bei dir auftreten. Diese Symptome können auch bei Neurodermitis am Auge vorkommen.

Wodurch entsteht Neurodermitis am Auge?

Neurodermitis, auch atopisches Ekzem genannt, welches nur an den Augenlidern auftritt, kann möglicherweise die Folge von dem Kontakt zu Irritanzien (hautschädigenden Substanzen) oder Allergenen sein.

Die Haut an deinem Auge ist mit ca. 0,55 mm sehr viel dünner als die übliche Gesichtshaut mit ca. 2 mm Dicke. Außerdem ist der schützende Hydrolipidfilm am Auge kaum ausgebildet, da in diesem Bereich fast keine Schweiß- und Talgdrüsen vorhanden sind. Daher wird die Entstehung von Trockenheit und Ekzemen begünstigt, wodurch weniger Schutz vor äußeren Einflüssen und Irritanzien gegeben ist. Allergene können deutlich einfacher in die Epidermis (Oberhaut) eindringen. Zum Teil tritt auch eine Mischform aus einem atopischen Lidekzem und einer allergischen Kontaktdermatitis auf. Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen eines Ekzems am Augenlid werden verschiedene Formen unterschieden:
 

Allergisches Lipidekzem

Oft treten sogenannte Kontaktsensibilisierungen aufgrund von Duftstoffe in Kosmetika auf, aber auch Make-up-Utensilien, wie z. B. Pinsel, können durch die enthaltenen Metalle/Kunststoffe, wie Nickel, Kontaktsensibilisierungen bei dir auslösen. Zudem werden Medikamente, wie Phenylephrin (Anwendung z. B. bei Augenentzündungen), Aminoglykosidantibiotika oder auch Augentropfen als mögliche Kontaktallergene angesehen.

 

Atopisches Lidekzem

Das atopische Lidekzem tritt auch ohne Allergene im Augenbereich auf. Als Auslöser kann hier unter anderem eine genetische Veranlagung betrachtet werden. Zum Teil kann jedoch auch eine Mischform auftreten, bei der die Symptome ohne und mit Kontaktallergenen erscheinen. Hieraus können Lidfehlstellungen oder auch Verdickungen der Lidränder entstehen

Irritatives Lidekzem

Ein irritatives Lidekzem entsteht z. B. durch kosmetische Reinigungsprodukte oder Make-up-Entferner. Der Verlauf dieses Ekzems ist häufig milder. Zudem würde ein Epikutantest (Test für Allergieauslöser) negativ ausfallen.
 

Tipp: Da meist schwierig zu erkennen ist, durch welche Faktoren die Neurodermitis auftritt, ist ein Neurodermitis-Tagebuch hilfreich, in dem du genau dokumentieren kannst, welche Einflussfaktoren dir im Alltag begegnet sind.

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Mögliche Folgen von Neurodermitis am Augenlid

Neben den akuten Symptomen der Neurodermitis am Auge kann es bei Fortschreiten der Erkrankung zu weiteren Folgesymptomen kommen. 
Eine Folge ist die sogenannte „Lichenifikation“, bei der die Haut sich vergröbert und eine lederartige Form annimmt. Schreitet diese Symptomatik stark voran, kann es zu einem Wimpernverlust führen. 

Bei besonders schweren Verläufen kann es zu ophthalmologischen Erkrankungen (also Augenerkrankungen) kommen. Diese sind Keratokonus (Ausdünnung und Verformung der Hornhaut), Blepharitis (Entzündung der Augenlider), Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut) oder Netzhautablösung

  • Keratokonus: Bei der Erkrankung entsteht eine nicht entzündliche, aber fortschreitende Hornhautverdünnung. Zusätzlich tritt eine Vorwölbung auf, die zu einem Astigmatismus, also einer Hornhautverkrümmung führt. Beim Fortschreiten kommt es zu einer Vernarbung, wodurch die Sehkraft beeinträchtigt wird. Die Ursachen für diese Erkrankung liegen vermutlich in dem vermehrten Reiben der Augen und einer chronischen Entzündung. 

  • Blepharitis: Bei der Blepharitis entzünden sich die Augenlider, wodurch diese gerötet und geschwollen aussehen. Durch das atopische Ekzem entstehen am Auge vermehrt Bakterienansammlungen, weshalb eine Blepharitis häufig auftritt. 

  • Konjunktivitis: Die Konjunktivitis hat die gleichen Ursachen wie die Blepharitis. Hier tritt die Entzündung jedoch in der Bindehaut auf. 

  • Netzhautablösung: Vor allem durch das starke Reiben der Augen bei einem atopischen Ekzem kann es zu einer Verletzung der Netzhaut oder sogar zu einer Netzhautablösung kommen. 


     

Behandlung von Ekzemen am Auge

Um die Symptome der Neurodermitis am Auge zu mindern und das Fortschreiten zu verlangsamen, sollten geeignete Behandlungsmethoden angewendet werden. Werden Symptome, wie zum Beispiel das Jucken der Augen, minimiert, kann der Entstehung von Erkrankungen des Auges entgegengewirkt werden. Je nachdem wie weit die Erkrankung bei dir fortgeschritten ist, wird eine chronische Behandlung angeordnet, wobei die medikamentöse Behandlung ärztlich erfolgt. Diese besteht womöglich aus: 

  • Hydratation (Feuchtigkeitszufuhr)

  • Okklusive topische Feuchtigkeitscremes (luft- und wasserundurchlässige Abdeckung von bestimmten Hautarealen)

  • Topische Steroide (lokale Cortisonpräparate) und topische Calcineurin-Inhibitoren (Unterdrückung des Immunsystems

Wichtig zu wissen: Treten bei dir die typischen Symptome eines Augenlidekzems auf, solltest du einen Dermatolog*in und/oder eine*n Augenärzt*in aufsuchen. Wurde bereits Neurodermitis am Auge diagnostiziert, sollte aufgrund des erhöhten Risikos einer Augenerkrankung eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle erfolgen.

Die richtige Pflege bei Neurodermitis am Auge: Sanft, effektiv und beruhigend

DERMASENCE Vitop forte – Pflege für trockene, atopische Haut mit Neigung zu Entzündungen:

Die DERMASENCE Vitop forte-Serie pflegt und beruhigt gereizte, trockene und atopische Haut mit einem Entzündungsschutz-Komplex ganz ohne Kortisonproblematik. Durch die regelmäßige Anwendung können schubfreie Phasen einer Neurodermitis verlängert werden. Eine Langzeitanwendung ist ohne Bedenken möglich. Die Produkte können therapiebegleitend angewendet werden.

Unsere empfohlene Hautpflegeroutine bei Neurodermitis am Auge

Reinigung der Augenpartie

Um die sensible Haut an den Augen zu reinigen und Schmutz- und Make-up-Rückstände optimal zu entfernen, eignet sich der DERMASENCE Vitop forte Reinigungsschaum. Dieser entfernt sanft, ohne auszutrocknen, Schmutzpartikel und Rückstände auf der Haut mit Färberwaid, Aloe Vera und grünem Tee. Bei der Neurodermitis am Auge sollte eine milde Reinigung erfolgen, um erhöhte Bakterienansammlungen zu minimieren und trotzdem keine weitere Austrocknung der Haut zu erzeugen. Der Reinigungsschaummindert zudem Juckreiz und Rötungen und hält den Feuchtigkeitsgehalt in der Haut aufrecht. Er ist auf den hautphysiologischen pH-Wert abgestimmt und unterstützt die Barrierefunktion der Haut. 

Pflege der Augenpartie

Die richtige Pflege ist bei Neurodermitis am Auge entscheidend. Besonders gut eignet sich die DERMASENCE Vitop forte Augenpflege. Diese ist speziell auf die Bedürfnisse sehr trockener, juckender und zu Neurodermitis neigender Haut abgestimmt. Durch Canolaöl, Sheabutter und Sonnenblumenöl wirkt die Pflege gezielt Entzündungen entgegen. Zudem wirkt die Kombination mit Panthenol regenerierend. Der Ceramid-Komplex hilft, die gestörte Hautbarriere aufzubauen. Hyaluron wirkt der trockenen Haut entgegen und bewahrt diese vor dem Feuchtigkeitsverlust. Durch Färberwaid, grünem Tee und Aloe Vera werden hauteigene Regenerationsprozesse stimuliert und durch den Inflacura®-Effekt wird Entzündungsprozessen vorgebeugt. Außerdem werden Augenringe, die bei Patienten*innen mit Neurodermitis vermehrt auftreten, gezielt mit Terminalia Chebula Fruit Extract reduziert
 

Quellen

  • Beltrami, E.J./Grzybowski, A./Grant-Kels, J.M. (2023): Chronic eyelid and ocular itch. In: Clin Dermatol. Band 41, Heft 4. S. 509-514.
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  • Werfel, T./Aberer, W./Augustin, M./Biedermann, T./Diepgen, T./Fölster-Holst, R./Gieler, U./Kahle, J./Kapp, A./Nast, A./Nemat, K./Ott, H./Przybilla, B./Roecken, M./Schlaeger, M./Schmid-Grendelmeier, P./Schmitt, J./Schwennesen, T./Staab, D./Worm, M. (2018): S2k-Leitlinie Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische  Dermatitis) – Kurzversion. In: Allergo J Int. Band 25. S. 82-95.

Autorin

Teresa Marohn, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin

und das Kosmetikwissenschaftlerinnen-Team von DERMASENCE.

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