Phytoöstrogene und ihre Rolle in der Hautpflege | Wie können sie den Zeichen der Zeit entgegenwirken?

Dem Alterungsprozess der Haut wurde bereits sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Zurecht! Denn früher oder später macht er sich bei uns allen bemerkbar. Trockenere und schlaffere Haut bis hin zu Falten, einem fahlen Teint in Kombination mit Altersflecken sind die prägnantesten Erscheinungen der (Haut-)Alterung. Besonders für Frauen ist ein gewisser Lebensabschnitt bedeutend für strukturelle Hautveränderungen: Die Menopause. Mit Eintritt in die Menopause verändert sich primär der Hormonstatus der Östrogene. Da diese Hormongruppe in engem Austausch mit der Haut steht, wirken sich die Veränderungen auch sehr stark auf die Beschaffenheit der Haut aus. Wie sich dieser Einfluss bemerkbar macht und wie wir mit sogenannten Phytoöstrogenen die Haut dabei unterstützen können, ist in den nächsten Zeilen geschrieben.

Durch die Menopause sinkt der Spiegel an Östrogenen im weiblichen Organismus. Da Östrogen viele wichtige Funktionen in der Hautgesundheit spielt, wirkt sich der Mangel auch auf die Haut aus. Die Folgen: Die Haut wird schlaffer und verliert an Volumen, Altersflecken können entstehen, die Struktur der gesamten Haut verändert sich und die Haut steckt in einem unterschwelligen Entzündungsmodus.

Das Pflanzenreich bietet Verbindungen, die von ihrer Struktur her dem weiblichen Sexualhormon ähneln und daher zu der Klasse der Phytoöstrogene gezählt werden. Sie besitzen, wie die „echten“, körpereigenen Hormone, ebenfalls das Potential, an die Östrogenrezeptoren zu binden und somit die eigentlichen Funktionen des Hormons nachzuahmen.

Phytoöstrogene können an die Hormonrezeptoren der Haut binden und somit die Funktionen der Östrogene nachahmen. Dadurch kann der Gehalt an Kollagen, Elastin und Hyaluron gesteigert, die Regenerationsfähigkeit der Haut gestützt sowie der hauteigene Schutz vor Umweltbelastungen gesteigert werden.

Die Menopause und der Einfluss von Östrogen auf die Haut

Ab dem 45. Lebensjahr kommt eine Frau durchschnittlich in die Menopause. Eingeleitet wird dieser Lebensabschnitt durch die letzte (natürliche) Menstruation. Damit einhergehend sind viele Veränderungen auf allen körperlichen Ebenen zu verzeichnen. Ebenso wird auch die Haut nicht verschont.

Für einen detaillierten Einblick von der Menopause und ihre Auswirkung auf den weiblichen Körper empfehlen wir die folgenden Blogartikel:

Pergamenthaut – Wenn die Haut dünn und knittrig wird

Haut und Wechseljahre – So pflegst du menopausale Haut

In unserer Infografik erhältst du einen Überblick auf die Wirkung von Östrogen auf die Haut.

Ganz schön vielfältig, nicht wahr? Jetzt lässt sich vermuten, dass wenn der Östrogenspiegel sinkt, dass diese Funktionen darunter leiden. Das Resultat ist:

Hautveränderungen durch den Östrogenmangel

Die Haut wird schlaffer und verliert an Volumen

Kollagen, Elastin und Hyaluron sind die drei großen Bausteine der zweiten Hautschicht und sorgen, wenn sie ausreichend vorhanden sind, für ein straffes und pralles Bindegewebe.

Altersflecken können entstehen

Die Produktion des Haut- und Haarpigmentes Melanin wird unter anderem durch Östrogen reguliert. Ist die Regulation gestört, wird vermehrt und unkontrolliert Pigment produziert. Auf der Haut kann dies zu Altersflecken führen.

Zusammensetzung der Epidermis verändert sich

Östrogen reguliert die Entwicklung von unseren Hautzellen von der Bildung bis hin zum programmierten Zelltod. Bei einem Mangel an Östrogenen kippt das Verhältnis von lebendigen und abgestorbenen Hautzellen. Die Haut wird dünner und der Teint fahler.

Inflamm-aging wird in Gang gesetzt

Eine gealterte Haut befindet sich in einer unterschwelligen Entzündungsreaktion. Da Östrogene auch eine entzündungsregulierende Wirkung haben, fällt der Schutz davor bei einem Mangel weg.

Nun stellt sich die Frage, wie Hautpflege die Haut vor diesen Prozessen schützen kann. Die Antwort: Phytoöstrogene!

Das natürliche Östrogen: Phytoöstrogene

Eigentlich ist die Rechnung ganz einfach: Wenn etwas fehlt, wird es eben supplementiert. Eine gängige Methode bei zunehmenden Beschwerden während der Menopause ist die Hormonersatztherapie. Durch Medikamente in Form von Tabletten, Salben oder Pflaster wird ein Teil der hormonellen Dysbalance wieder ausgeglichen. Ähnlich kann es auch durch Hautpflege passieren. Die Natur liefert uns nämlich Substanzen, die in ihrer chemischen Zusammensetzung dem weiblichen Sexualhormon ähneln: Phytoöstrogene.
Durch ihre ähnliche Struktur gelingt es ihnen, an den Östrogenrezeptoren der Haut zu binden, um somit die eigentlichen Funktionen der Östrogene zu übernehmen. Sie gehören zu der Klasse der Isoflavone.

Welche Wirkung können Phytoöstrogene auf die Haut haben?

Durch kosmetische Formulierung aufgetragene Phytoöstrogene können an die Hormonrezeptoren der Haut binden und somit folgende Wirkung auf die Haut haben:

Die Erscheinung von Falten und Linien minimieren

Das Strukturprotein Kollagen stützt die Haut und kann gleichzeitig den Feuchtigkeitsgehalt der Haut erhöhen, indem mehr Feuchtigkeit gespeichert wird. Dank der Phytoöstrogene kann der Gehalt an Kollagen somit erhalten oder sogar erhöht werden.

Die Regenerationsfähigkeit der Haut unterstützen

Regeneration der Haut bedeutet Stoffwechselprozesse durchzuführen und neue Zellen zu bilden, um die Hautgesundheit aufrecht zu erhalten. Phytoöstrogene können die Haut dabei unterstützen.

Die Haut vor Umweltbelastungen schützen

Wie man sich vorstellen kann, müssen sich Pflanzen vor vielen „Angriffen“ aus der Umwelt schützen. Dieser Schutz erfolgt zum Teil durch die Phytoöstrogene. Dieser Schutz kann somit auch durch die Pflege auf die Haut übertragen werden.

Wie wir sehen, hat das Pflanzenreich viel zu bieten, um die Haut gesund zu halten. Im Fokus der neuesten Anti-Aging-Pflegemethoden stehen Phytoöstrogene mit dem Ziel, Hautveränderungen, die im Rahmen der Menopause entstehen, zu reduzieren.

Speziell die DERMASENCE Chrono retare Restrukturierende Anti-Aging-Emulsion verfolgt mit einem pflanzenbasierten Inhaltsstoff den Wirkansatz, hormonell bedingte Alterungserscheinungen zu minimieren.

Studien haben gezeigt, dass Phytoöstrogene vielfältige Effekte in Bezug auf die Alterungserscheinungen der Haut ausüben. So können sie beispielsweise Trockenheit und Schuppungen reduzieren und die Dicke der Epidermis optimieren. 

Quellen

  • Inoue T, Miki Y, Abe K, Hatori M, Hosaka M, Kariya Y, Kakuo S, Fujimura T, Hachiya A, Aiba S, Sasano H. Die Rolle von Östrogen-metabolisierenden Enzymen und Östrogenrezeptoren in der menschlichen Epidermis. Mol Cell Endocrinol. 2011; 344 : 35–40.
  • Kamp, E., Ashraf, M., Musbahi, E., DeGiovanni C. (2022): Menopause, skin and common dermatoses. Part 2: skin disorders. In: Clinical and Experimental Dermatology (47): S. 2117-2122. Link: academic.oup.com/ced/article/47/12/2117/6966236
  • Lephart ED, Naftolin F. Menopause and the Skin: Old Favorites and New Innovations in Cosmeceuticals for Estrogen-Deficient Skin. Dermatol Ther (Heidelb). 2021 Feb;11(1):53-69. doi: 10.1007/s13555-020-00468-7. Epub 2020 Nov 26. PMID: 33242128; PMCID: PMC7859014.
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  • Pragya, A. N. (2014): Dermatosis associated with menopause. In: Journal of Mid-Life Health 5(4): S. 168-175. Link: www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4264279/
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Autorinnenteam

Kimberly Stegemann, Kosmetikwissenschaftlerin

und

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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