Sonnenschutz für Babys und Kleinkinder | Was gilt es zu beachten?

Sonnenschutz ist in der Sommer- und Urlaubssaison ein absolutes Muss für die ganze Familie. Insbesondere die Kleinsten unter uns sollten nur sehr gut geschützt an die frische Luft und nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden! Natürlicher Schatten, textiler Sonnenschutz und Sonnencreme ist für Kinder und Babys besonders wichtig. Wir erklären warum:

 

Die Kinderhaut muss sich erst entwickeln, ist dünner und noch viel empfindlicher als die eines Erwachsenen. Insbesondere die Säuglingshaut reagiert sensibel auf die UV-Strahlen.

Babys und Kleinkinder sollten während der ersten zwölf Monate nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Idealerweise werden die Vor- und Nachmittagsstunden für Aktivitäten im Freien genutzt. Dabei auf textilen Sonnenschutz achten und insbesondere die „Sonnenterassen“, welche nicht durch Kleidung bedeckt werden können, mit Sonnenschutzmittel eincremen.

Der Schutzfaktor reduziert sich nach jedem Wasserkontakt und wiegt Verbraucher in einer trügerischen Sicherheit. Nach dem Baden ist kein vollständiger Schutz geboten.

 

Haut ist nicht gleich Haut – und so ist Erwachsenenhaut nicht gleich Kinderhaut. Zwar sind sie im Aufbau – Epidermis, Dermis, Subcutis – gleich, aber dennoch sind strukturelle und funktionelle Unterschiede erkennbar. Die Kinderhaut muss sich erst entwickeln, so ist sie dünner und noch viel empfindlicher als die eines Erwachsenen. Insbesondere die Säuglingshaut reagiert sensibel auf die UV-Strahlen, da weniger Melanin (= Farbstoff in der Haut) gebildet wird, woraus gleichzeitig eine geringere Eigenschutzzeit resultiert. Zur Erinnerung: die Eigenschutzzeit ist die Zeitspanne, die man ungeschützt in der Sonne verbringen kann, ohne einen Sonnenbrand davonzutragen.

Außerdem ist die Regulierung der Körpertemperatur noch nicht ausgereift. Die Aktivität der ekkrinen Schweißdrüsen ist bei Kleinkindern noch eingeschränkt, sodass beispielsweise warme Temperaturen weniger gut ausgeglichen werden können. Das ist auch der Grund dafür, dass sie schneller überhitzen. Darüber hinaus sind natürliche Reparatur- und Schutzmechanismen noch nicht komplett ausgebildet.

Die Haut vergisst nichts

Kinder verbringen in der Regel sehr viel Zeit im Freien. Bis zum 18. Lebensjahr erhält der Körper durchschnittlich bereits mehr als 50 - 75 % der Sonnenstrahlung, die er während des gesamten Lebens ausgesetzt ist. Festzuhalten gilt, dass der Sonnenbrand die am häufigsten auftretende UV-assoziierte Hautveränderung im Kinder- und Jugendalter ist. Zahlreiche Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die erlittenen Sonnenbrände in der Kindheit und die lebenslang erhaltene Dosis an UV-Strahlen das Hautkrebsrisiko begünstigen.

Die wichtigsten Tipps für den Sonnenschutz

Es ist also notwendig, die Haut aller Altersgruppen vor UV-Strahlen zu schützen. Hier die wichtigsten Tipps für den Sonnenschutz:

  • Babys und Kleinkinder während der ersten zwölf Monate nicht der direkten Sonnenbestrahlung aussetzen
  • Mittagssonne meiden – besser die Vor- und Nachmittagsstunden für Aktivitäten im Freien nutzen
  • Schattenplätze aufsuchen
  • Textiler Sonnenschutz – breitkrempige Kopfbedeckung, Sonnenbrille, (UV-)Kleidung
  • Großzügig eincremen, insbesondere die „Sonnenterassen“, welche nicht durch Kleidung bedeckt werden können

Verschiedene Sonnenschutz-Produkte für verschiedene Bedürfnisse

Als Sonnenschutzprodukt für die ganze Familie empfehlen wir das DERMASENCE Solvinea Spray LSF 50+. Dieses punktet durch seine hohe Compliance und sehr schnelle Handhabung. Es ist gleichermaßen für Gesicht und Körper geeignet und wird auch bei einer empfindlichen Haut gut vertragen.

Die DERMASENCE Solvinea Baby LSF 50 wird der sensiblen Kinderhaut gerecht. Sie schützt immer dann, wenn es sich nicht vermeiden lässt, die Kinder der Sonne auszusetzen. Durch ihre beruhigenden und pflegenden Inhaltsstoffe kann sie auch bei Neurodermitis empfohlen werden.

Die DERMASENCE Solvinea Med LSF 50+ bietet ebenso Schutz für die ganze Familie. Sie kann ideal bei Neigung zu Allergien oder bei Mallorca-Akne verwendet werden. Auch für Jugendliche und Erwachsene mit zu Unreinheiten neigender Haut eignet sich die leichte Sonnencreme.

Sportler und Wasserraten aufgepasst: Was steckt hinter dem Claim „wasserfester Sonnenschutz“?

Viele Kosmetikhersteller verwenden den Term „wasserfest“ auf ihren Sonnenschutzprodukten. Das Siegel bekommen die Sonnencremes, die nach 2 x 20 Minuten im Wasser noch mindestens 50 % ihres Lichtschutzfaktors haben. Bis zur Hälfte des Sonnenschutzes kann also verloren gehen. Durch das Abrubbeln mit dem Handtuch nach dem Baden gehen häufig nochmal 50 % verloren. Jedoch erweckt die Behauptung „wasserfest“ den Anschein, dass die Wirkung des Produktes auch nach dem Kontakt mit Wasser oder nach dem Schwitzen beim Sport treiben in der Sonne vollständig erhalten bleibt.

Insbesondere für die Verbraucher ist das allerdings irreführend und bietetnur eine Scheinwahrheit und Sicherheit. Denn dass die Sonnencreme nach dem Baden noch den vollständigen Schutz bietet, ist nicht möglich. Der Schutzfaktor reduziert sich nach jedem Wasserkontakt.

Richtig und regelmäßig nachcremen – so geht‘s

Bekanntermaßen wird zu wenig vom Sonnenschutzpräparat aufgetragen, sodass der angegebene Lichtschutzfaktor gar nicht erst erreicht wird. Denn dieser wird nur gewährleistet, wenn pro Quadratzentimeter Haut 2 Milligramm Sonnencreme aufgetragen werden. Das bedeutet:

  • Für den Körper sollten 3-4 Esslöffel aufgetragen werden
  • Im Gesicht wird eine Teelöffelmenge verteilt  Ohren nicht vergessen
  • Den Sonnenschutz 30 Minuten vor der Exposition auftragen und einziehen lassen
  • Alle zwei Stunden, nach Wasserkontakt oder bei starkem Schwitzen, den Sonnenschutz erneut aufzutragen

Wieviel Sonnencreme sollte ich mitnehmen?

Wenn du die richtige Menge Sonnenschutz am ganzen Körper aufträgst, brauchst du eine 200ml-Tube Sonnencreme im Schnitt innerhalb von 5 Tagen auf.

Quellen

  • IKW-ARBEITSGRUPPE (2004): Kinder- und Babykosmetik – Informationen zur Produktsicherheit. In: SOFW-Journal. Heft 130, S. 41-45.
  • OTT, H./BARON, J.M. (2006): Nichthereditäre Photodermatosen im Kindesalter. In: Der Hautarzt. Band 57, Heft 12, S. 1059-1066.
  • PETERSON, B./WULF; H. C.(2014): "Application of sunscreen− theory and reality." Photodermatology, photoimmunology & photomedicine Band 30, Heft 2-3, S. 96-101.
  • TERAMURA, T., et al. (2012): "Relationship between sun‐protection factor and application thickness in high‐performance sunscreen: double application of sunscreen is recommended." Clinical and Experimental Dermatology: Experimental dermatology Band 37, Heft 8, S. 904-908.
  • UV-SCHUTZ-BÜNDNIS/BUNDESAMT FÜR STRAHLENSCHUTZ (2017): Vorbeugung gesundheitlicher Schäden durch die Sonne – Verhältnisprävention in der Stadt und auf dem Land: Grundsatzpapier des UV-Schutz-Bündnisses. In: Gesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. Band 60, Heft 10, S. 1153-1160.
  • WENDT, CAROLINE (2018): Säuglingshaut. Richtig gepflegt. URL: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/richtig-gepflegt/

Autorin

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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