Teleangiektasien | Rote Äderchen im Gesicht und am Körper

Viele kennen sie: kleine rote Äderchen auf Wange, Nase oder an den Beinen – Teleangiektasien. Sie sind meist harmlos, können für Betroffene aber dennoch störend sein und das Hautbild unruhig wirken lassen. In diesem Beitrag erfährst du, was Teleangiektasien genau sind, wie sie entstehen und welche Behandlungsmöglichkeiten und Pflegetipps deinem Teint helfen, langfristig ebenmäßig zu bleiben.

Teleangiektasien sind dauerhaft sichtbare, fein verzweigte Erweiterungen von Blutgefäßen knapp unter der Hautoberfläche. Im Gesicht findet man sie besonders häufig an Nase, Wangen und Kinn – aber sie können auch an Körperstellen wie Hals, Dekolleté oder Beinen auftreten.

Teleangiektasien – sichtbare, erweiterte Äderchen – sind ein typisches Merkmal der Couperose und treten oft auch im Rahmen der Rosacea auf. Die Couperose ist ein kosmetisches Hautbild, keine Hauterkrankung. Sie äußert sich in erster Linie durch Gefäßveränderungen und Rötungen. Die Rosacea hingegen ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die zusätzlich mit Entzündungen, Pusteln, Hautbrennen und schubartige Verläufen einhergeht. Beide Zustände erfordern gezielte Pflege und Schutz vor verstärkenden Faktoren wie UV-Strahlung, Temperaturwechseln oder irritierenden Inhaltsstoffen.

Sind Teleangiektasien erst einmal sichtbar, lassen sie sich nur noch mittels Laser- oder Lichttherapie behandeln. Zur Vorbeugung ihrer Entstehung kann jedoch eine geeignete Hautpflege beitragen, die die Gefäße stärkt und Hautreizungen vermindert. Ebenso wichtig ist konsequenter Sonnenschutz, während reizende Faktoren wie Alkohol, Nikotin, scharf gewürzte Speisen sowie starke Temperaturreize möglichst gemieden werden sollten.

Was sind Teleangiektasien und wie entstehen sie?

Ein weitverbreiteter Irrtum ist die Annahme, dass Teleangiektasien „geplatzte Äderchen“ sind. Tatsächlich handelt es sich dabei nicht um verletzte Gefäße, sondern um eine dauerhafte Erweiterung kleiner Blutgefäße. Normalerweise ziehen sich diese Gefäße zusammen und regulieren den Blutfluss. Verlieren sie allerdings ihre Elastizität, bleiben sie erweitert. Diese erweiterten Gefäße zeigen sich auf der Haut als feine rötliche Linien oder kleine Gefäßgeflechte mit zarten Ausläufern. Weil die Gefäße nicht geplatzt sind (wie zum Beispiel bei Hämatomen), können sie auch nicht vom Körper abgebaut werden – sie bleiben also sichtbar, bis sie gezielt behandelt werden.1 

Die Ursachen für Teleangiektasien sind vielfältig und noch nicht abschließend erforscht. Einige Faktoren gelten allerdings als gesichert2:

  • Genetische Veranlagung: Manche Menschen haben von Natur aus schwächere Gefäßwände.
  • Alterung der Haut: Mit zunehmendem Alter verliert das Bindegewebe an Festigkeit, die Gefäße stützen sich nicht mehr ausreichend. 

Welche Arten von Teleangiektasien gibt es?

Kapillare Teleangiektasien¹

Definition: Erweiterte kleinste Kapillargefäße

Aussehen: Feine, rote bis bläuliche Linien oder Netze

Ursachen: Vielfältige Ursachen, unter anderem: Genetische Veranlagung, Hautalterung, UV-Strahlung, Kälte/Wärme, Rosacea, Kortisonbehandlung, Bestrahlung, systemische Erkrankungen

Lokalisation: Häufig im Gesicht (Wangen, Nase), seltener am Körper

Spider Naevi³

Definition: Neu gebildete arterielle Gefäße mit zentralem Punkt und strahlenförmigen Äderchen

Aussehen: Roter zentraler Punkt mit feinen, strahlenförmigen Äderchen, die wie Spinnenbeine aussehen

Ursachen: Hormonelle Einflüsse (zum Beispiel Schwangerschaft), Lebererkrankungen, Leberzirrhose, Thyreotoxikose (Stoffwechselerkrankung)

Lokalisation: Häufig im Gesicht, Hals, Dekolleté, Arme und Rumpf

Besenreiser⁴

Definition: Erweiterte venöse Gefäße

Aussehen: Blaurote, einzelne oder netzförmige Gefäßzeichnungen

Ursachen: Genetische Veranlagung, langes Stehen, hormonelle Einflüsse (zum Beispiel Schwangerschaft)

Lokalisation: Typischerweise an den Beinen (Oberschenkel, Unterschenkel, Kniekehlen)

Welche Rolle spielen Teleangiektasien bei Rosacea und Couperose?

Kapillare Teleangiektasien sind ein Teil der Symptome des kosmetischen Hautbildes Couperose und typisch für die Rosacea. Der folgende Abschnitt definiert und unterscheidet die einzelnen Begrifflichkeiten:

  • Couperose ist ein kosmetisches Stadium der Gefäßlabilität, das mehrere Symptome umfasst, darunter kapillare Teleangiektasien und Hautrötungen. Sie ist genetisch bedingt oder ausgelöst durch eine im Laufe des Lebens entstandene Beeinträchtigung der Gefäßfunktion. Zudem kann sie als Vorläufer oder Anfangsstadium der Rosacea bezeichnet werden und ist keine eigenständige Diagnose.5
  • Rosacea ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der neben kapillaren Teleangiektasien auch Rötungen sowie Papeln und Pusteln oder eine Schuppung der Haut auftreten können. Die Ursachen der Rosacea sind noch nicht abschließend geklärt. Im Fokus der Forschung steht allerdings eine multifaktorielle Entstehung durch genetische Veranlagung, eine gestörte Regulation des Nerven- und Gefäßsystems der Haut (neurovaskuläre Dysregulation), die Überpopulation der Haarbalgmilbe Demodex folliculorum, eine immunologische Fehlsteuerung sowie UV-Strahlung und weitere Triggerfaktoren.6 

    Ursprünglich wurde die Rosacea in verschiedene Subtypen unterteilt: Die Rosacea erythemato-teleangiectatica zeichnet sich durch anhaltende Rötungen und Teleangiektasien aus. Bei der Rosacea papulopustulosa treten zusätzlich entzündliche Papeln und Pusteln auf. Die Rosacea phymatosa führt zu Hautverdickungen, meist an der Nase (Rhinophym). Bei der Ocular Rosacea sind die Augen betroffen, etwa durch Lid- oder Bindehautentzündungen. Da allerdings durchaus Mischformen der verschiedenen Klassifikationen vorkommen, wird in der aktuellen Forschung meist von Phänotypen gesprochen. Diese kombinieren die Subtypen miteinander und legen den Fokus stärker auf die individuellen Ausprägungen des Hautbildes.7

Kapillare Teleangiektasien sind also bei beiden Hautbildern sichtbar: Bei Couperose meist rein optisch, bei Rosacea sind sie Teil eines komplexeren Hautproblems. Mit der richtigen Pflege und sanften Produkten lässt sich die Haut in beiden Fällen beruhigen und schützen. So können Rötungen effektiv minimiert werden.

Was sind typische Auslöser von Teleangiektasien?

Bestimmte äußere und innere Einflüsse können die kleinen Äderchen im Gesicht und am Körper stärker sichtbar machen oder ihre Entstehung begünstigen. Wer die Trigger kennt und möglichst reduziert, kann das Auftreten von Teleangiektasien verringern und das Hautbild beruhigen.2,6

UV-Strahlung

UV-Strahlung

UV-Strahlung schädigt die Haut und schwächt die Gefäßwände.

Emotionaler Stress

Emotionaler Stress

UV-Strahlung schädigt die Haut und schwächt die Gefäßwände.

Temperatur­schwankungen

Temperatur­schwankungen

Temperaturschwankungen können die Haut zusätzlich reizen und zu Rötungen führen.

Hautreizende Inhaltsstoffe in Kosmetika

Hautreizende Inhaltsstoffe in Kosmetika

Hautreizende Inhaltsstoffe in Kosmetika oder Pflegeprodukten können die Haut irritieren.

Nikotin

Nikotin

Nikotin beeinträchtigt die Durchblutung und schwächt die Gefäßwände.

Ernährung und Getränke

Ernährung und Getränke

Scharfe Speisen und Alkohol belasten die Gefäße zusätzlich.

Wie können Teleangiektasien behandelt werden?

Wenn Teleangiektasien einmal sichtbar sind, verschwinden sie in der Regel nicht von selbst und können nicht allein durch kosmetische Produkte entfernt werden. Es gibt jedoch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Äderchen gezielt zu reduzieren oder zu entfernen. Diese werden je nach Anwendung in einem Kosmetikinstitut oder einer dermatologischen Praxis durchgeführt. 

1. Laser- oder Lichttherapie

Eine der effektivsten Methoden zur Behandlung von Teleangiektasien im Gesicht ist die Laser- oder Lichttherapie. Je nach Ausprägung und Hauttyp können unterschiedliche Laser oder gepulstes Licht (IPL) angewandt werden. Dabei wird gezielt Lichtenergie eingesetzt, um die erweiterten Blutgefäße zu veröden. Das Licht wird von den roten Blutkörperchen absorbiert und es entsteht Hitze, wodurch die erweiterten Gefäße sich verschließen und durch körpereigene Fresszellen abgebaut werden können.1,8

2. Verödung (Sklerotherapie)

Bei dieser Methode wird ein spezielles Verödungsmittel direkt in das erweiterte Blutgefäß injiziert. Das Mittel führt dazu, dass das Gefäß verklebt und vom Körper abgebaut wird. Diese Technik wird vor allem bei größeren Gefäßen oder Besenreisern am Körper eingesetzt.9

Wie pflege ich meine Haut, die zu Teleangiektasien neigt?

Gefäßlabile Haut, die zu Rötungen oder sichtbaren Äderchen neigt, benötigt besondere Aufmerksamkeit. Damit es gar nicht erst zu Teleangiektasien kommt, sollte die Haut individuell gepflegt und beruhigt werden, um neuen Gefäßschäden präventiv vorzubeugen. Wichtig ist eine Routine, die die Hautbarriere stärkt, Reizungen reduziert und die empfindlichen Kapillaren schützt.

Reinigung

Für empfindliche, zu Rötungen neigende Haut ist eine sanfte, hautbarrierestärkende Reinigung essenziell. Sie entfernt Schmutz und Make-up und bereitet die Haut optimal auf die nachfolgende Pflege vor.

Produkttipp: Die parfüm– und seifenfreie DERMASENCE RosaMin Reinigungsemulsion. Diese wirkt durch das enthaltenen Panthenol beruhigend und erhält die natürliche Hautbarriere aufrecht. Zudem ist sie auch zur Entfernung von Augen-Make-up geeignet.

Intensivpflege

Nach der Reinigung eignet sich ein mildes Serum, um die Haut zu beruhigen, Rötungen zu mindern und die empfindlichen Gefäße zu stärken.

Produkttipp: Das DERMASENCE RosaMin Intensiv beruhigende Serum bietet durch den Rubocalm®-Effekt eine effektive Minderung der Rötungen und stärkt gleichzeitig die Kapillargefäße. Durch die enthaltene Hyaluronsäure spendet es zudem intensiv Feuchtigkeit und lindert Spannungsgefühle.

Empfehlung: Für einen Extra-Kühlungseffekt kannst du das Serum im Kühlschrank aufbewahren.

Tagespflege

UV-Strahlung ist ein Triggerfaktor für die Bildung neuer Blutgefäße. Für Betroffene ist es daher besonders wichtig, die Haut tagsüber ausreichend vor der Sonne zu schützen, um der Entstehung von Teleangiektasien vorzubeugen.6

Produkttipp: Die DERMASENCE RosaMin Tagespflege mit LSF 50 schützt die Haut durch ihren sehr hohen Lichtschutzfaktor effektiv vor UV-Strahlen. Durch das enthaltene Panthenol wirkt sie außerdem hautberuhigend und vermindert Hautbrennen sowie Hitzegefühl. Durch verschiedene pflanzliche Extrakte bietet sie zudem einen entzündungshemmenden Effekt.

Nachtpflege

Über Nacht regeneriert sich die Haut. Um die Haut dabei bestmöglich zu unterstützen, die Gefäße zu stärken und Rötungen zu minimieren, solltest du auf eine beruhigende und feuchtigkeitsspendende Nachtpflege achten.

Produkttipp: Die anti-entzündliche DERMASENCE RosaMin Emulsion mindert Rötungen dank des Rubocalm®-Effekts. Zudem wirkt sie gefäßverengend und sorgt mit Mandelöl für ein weiches Hautgefühl.

Make-up-Tipp: Teleangiektasien mit Komplementärfarben kaschieren

Rote Äderchen und die damit verbundenen Rötungen können für Betroffene belastend sein. Zum Glück lässt sich das mit dem richtigen Make-up und dem Wissen um Komplementärfarben gut ausgleichen.

Warum Komplementärfarben? Komplementärfarben liegen sich im Farbkreis gegenüber und neutralisieren sich gegenseitig.10 Diese Technik wird im professionellen Make-up als Colour Correcting bezeichnet.

  • Rot wird durch Grün ausgeglichen
  • Blau/Violett lässt sich mit Gelb oder Orange neutralisieren.

1. Neutralisieren

Trage einen grünen Corrector direkt auf die roten Äderchen auf. Arbeite punktuell und sparsam – weniger ist mehr!

2. Ausgleichen

Anschließend eine leichte Foundation oder einen Concealer mit mittlerer Deckkraft auftupfen. Wichtig: Nicht reiben, sondern sanft mit Schwämmchen oder Pinsel einklopfen, damit die Korrektur nicht verwischt.

3. Fixieren

Zum Schluss das Make-up mit einem transparenten Puder fixieren. So bleibt der Teint länger frisch und gleichmäßig.

Produkttipp für leichte Deckkraft: Die DERMASENCE RosaMin Getönte Tagespflege mit LSF 50 kaschiert durch mikroverkapselte grüne Farbpigmente Rötungen und bietet gleichzeitig eine leichte Deckkraft. Durch den inbegriffenen UV-Schutz sorgt sie zudem dafür, neuen Irritationen vorzubeugen und eignet sich perfekt für Tage, an denen es schnell gehen muss.

Quellen

  1. Herrmann K, Trinkkeller U. Blutgefäßerkrankungen. In: Dermatologie Und Medizinische Kosmetik: Leitfaden Für Die Kosmetische Praxis. Springer Berlin Heidelberg; 2015:67-71. doi:10.1007/978-3-662-45116-8_8
  2. Elke Löbel, Frank Meyer. Teleangiektasie. MedLexi. Published online 2024. medlexi.de/Teleangiektasie
  3. Jennifer Clough, Philip J Smith, Neil Ikin. Spider naevi. British Journal of Hospital Medicine2013;Volume 74(6). doi:https://doi.org/10.12968/hmed.2013.74.Sup6.C86
  4. Vogt K, Broermann M. Besenreiser- und Retikulärvarikosis. Der Gynäkologe. 2011;44(3):235-244. doi:10.1007/s00129-010-2714-2
  5. Bährle-Rapp M. Couperose. In: Springer Lexikon Kosmetik Und Körperpflege. Springer Berlin Heidelberg; 2007:130-131. doi:10.1007/978-3-540-71095-0_2466
  6. van Zuuren EJ, Arents BWM, van der Linden MMD, Vermeulen S, Fedorowicz Z, Tan J. Rosacea: New Concepts in Classification and Treatment. American Journal of Clinical Dermatology. 2021;22(4):457-465. doi:10.1007/s40257-021-00595-7
  7. Sonnet M. Die vielen Gesichter der Rosazea. ästhetische dermatologie & kosmetologie. 2020;12(3):8-11. doi:10.1007/s12634-020-1068-6
  8. Dahan S. Laser and intense pulsed light management of couperose and rosacea. Annales de Dermatologie et de Vénéréologie. 2011;138:S219-S222. doi:https://doi.org/10.1016/S0151-9638(11)70094-1
  9. Noël B. Revue Médicale Suisse : Traitement des varices et des télangiectasies. Revue Médicale Suisse. 2007;3(109):1124-1124. doi:10.53738/REVMED.2007.3.109.1124
  10. Bühler P, Schlaich P, Sinner D. Farbsysteme. In: Digitale Farbe: Farbgestaltung – Colormanagement – Farbverarbeitung. Springer Berlin Heidelberg; 2018:10-37. doi:10.1007/978-3-662-54607-9_2

Autorin

Vivien Boehm, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin

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Zuletzt aktualisiert: 20.11.2025

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