Weltweit sind ca. 0,5-2 % der Menschen – Männer und Frauen gleichermaßen – von Vitiligo und seinen weißen Pigmentflecken auf der Haut betroffen. Die Haut verliert ihre Farbe und so entstehen schließlich die typischen, gutartigen, kreideweißen Flecken. Vitiligo ist weder schmerzhaft noch ansteckend oder gefährlich. Manche Menschen entwickeln mehr, manche weniger der weißen Pigmentflecken auf der Haut. Aber eines haben fast alle Betroffenen gemeinsam: Den enormen psychischen Leidensdruck.
Die Weißfleckenkrankheit ist eine chronische Hauterkrankung, bei der das Immunsystem die körpereigenen Melanozyten angreift, was zu weißen Flecken auf der Haut führt. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig verstanden, aber genetische Faktoren, Autoimmunreaktionen und Umweltauslöser könnten eine Rolle spielen. Es betrifft Menschen jeden Geschlechts und Alters.
Leider ist Vitiligo aktuell nicht heilbar. Es gibt einige Behandlungsansätze, die den Verlauf erleichtern können. Dies ist oft sehr individuell und langwierig. Psychologische Unterstützung kann dabei sehr hilfreich sein, um die psychische Belastung vorzubeugen.
Die Hautpflege bei von Vitiligo-Betroffenen sollte vor allem auf sanfte, hautberuhigende und schützende Ansätze bauen. Zudem ist Sonnenschutz ein Muss! Weiterhin kann, je nach individuellen Bedürfnissen, der Fokus auf Barriereaufbau, Feuchtigkeitsversorgung oder die Verminderung von Unreinheiten gesetzt werden.
So ist der Verlauf von Vitiligo
Im Anfangsstadium bilden sich erst kleine, runde Flecken, die sich im Verlauf vergrößern und zusammenschließen können. Die weitere Entwicklung kann ganz unterschiedlich sein. Es gibt:
Vitiligo mit stabilem, nicht mehr fortschreitendem Verlauf
Vitiligo mit kontinuierlicher oder schubhafter Ausbreitung
Inflammatorische Vitiligo (am Rand der weißen Hautflecke kommt es zu einer Hautrötung aufgrund einer lokalen Entzündungsreaktion)
Die Weißfleckenkrankheit ist nicht ansteckend. Innere Organe werden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Nur sehr selten kommt es zu einer Beeinträchtigung des Hör- oder Sehvermögens. Jedoch stellen die weißen Hautflecken nicht nur ein kosmetisches Problem dar. Betroffene leiden oft unter starker psychischer Belastung im alltäglichen Leben sowie unter Scham und einem geringen Selbstwertgefühl. Diesen Menschen kann es helfen, sich therapeutische Unterstützung zu suchen.
Die Ausprägungsformen der Weißfleckenkrankheit
Bei der Vitiligo unterscheidet die Dermatologie abhängig vom Beginn der Erkrankung zwischen:
- Typ I (präpubertäre Vitiligo): beginnt schon im Kindesalter und geht meist einher mit Neurodermitis
- Typ II (postpubertäre Vitiligo): beginnt erst nach der Pubertät
Weiterhin unterscheiden Fachleute je nach Verteilung und Lokalisation:
- Segmentale Ausbreitung: nur eine Körperseite ist betroffen
- Nicht-segmentale Ausbreitung: mehrere Hautstellen am ganzen Körper sind betroffen
- Lokal: die weißen Hautflecke treten nur an vereinzelten Stellen auf
- Generalisiert: es kommt zur Bildung von großflächigen Hautflecken
Nein! Altersflecken sind Hyperpigmentierungen, es kommt also zu einer übermäßigen Pigmentierung der Haut und zur Ausbildung der braunen Flecken. Ganz im Gegenteil liegt Vitiligo eine Hypopigmentierung zugrunde, also eine Verminderung der Pigmentierung der Haut, die zur Ausbildung der weißen Flecken führt. Beide Hautveränderungen sind gutartig, jedoch sollten alle Betroffenen besonders gut auf den Schutz vor Sonnenstrahlung achten. Mehr über Altersflecken kannst du hier nachlesen: Altersflecken – Ursachen und Hilfe
Was löst die Weißfleckenkrankheit aus?
Die genaue Ursache von Vitiligo ist noch nicht ganz geklärt. Die Entstehung ist multifaktoriell und kann verschiedene Hintergründe haben. Durch intensive Forschung in den letzten Jahren wurden autoimmunologische Auslöser identifiziert. Einige mögliche Ursachen sind:
Genetische Einflüsse: Im Fokus stehen unübliche Veränderungen verschiedener Gene, die mit Immunregulation, Melanin-Synthese und dem Absterben von Zellen zusammenhängen. Diese Gene stehen auch im Zusammenhang mit dem Ausbruch weiterer Autoimmunkrankheiten wie Schilddrüsenerkrankungen, Typ-1-Diabetes und rheumatoider Arthritis.
Metabolischer und oxidativer Stress: Eine erhöhte Ausschüttung von reaktiven Sauerstoffspezies (Prooxidantien) gepaart mit einer Verringerung an Antioxidantien führt zu einer erhöhten Anfälligkeit der Pigmentzellen (Melanozyten), die in Folge weiterer Reize zerstört werden.
Vermehrte inflammatorische Mediatoren wie z. B. Zytokine und Chemokine führen zu einem erhöhten Entzündungspotenzial
Sonnenbrände, physikalische, chemische oder mechanische Verletzungen
Kontakt zu Allergenen, Lösungs- oder Pflanzenschutzmitteln oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten
Autoimmunkrankheiten entstehen durch eine Fehlfunktion des Immunsystems, welches nicht mehr zwischen körpereigenen und fremden Strukturen (z. B. Mikroorganismen, Viren, Gifte) unterscheiden kann. Infolgedessen werden körpereigene Strukturen angegriffen und es entstehen chronisch entzündliche Prozesse, die meist so schwer sind, dass sie gar nicht mehr geheilt werden können. Weitere bekannte Autoimmunkrankheiten sind Schuppenflechte, Multiple Sklerose oder entzündliches Rheuma.
Kann man Vitiligo heilen?
Heilbar ist Vitiligo leider noch nicht.
Jedoch kann der Verlauf zu einem gewissen Grad verlangsamt werden.
Die Behandlung ist langwierig.
Verschiedene Behandlungen können getestet werden:
Immunregulierende Medikamente (z. B. Glukokortikoide)
Phototherapie
Lasertherapie
Photochemotherapie/PUVA-Therapie
Vitiligo kann sehr hartnäckig sein.
Die Haut verändert sich nur sehr langsam mit der Therapie. Es kann auch vorkommen, dass deine Haut gar nicht auf bestimmte Behandlungen reagiert.
Unsere Tipps für die Hautpflege bei Vitiligo
DERMASENCE bietet einige beruhigende und schützende Ansätze für die Hautpflege, die bei Betroffenen von Vitiligo eine wertvolle Unterstützung sein kann.
Hautpflege für Vitiligo im Gesicht
Auch wenn Vitiligo bei dir diagnostiziert wurde, kann die Haut trocken, unrein oder empfindlich sein. Sie unterliegt den normalen/physiologischen Alterungsprozessen. Daher gibt es nicht das eine spezielle Produkt, sondern mehrere mögliche Präparate, um die Haut zu pflegen und zu schützen.
DERMASENCE Hyalusome Tagespflege mit LSF 50 bei unempfindlicher Haut
- Hydratisiert bis in tiefe Hautschichten
- Unterstützt die hauteigene Kollagensynthese
- Mit Antioxidantien gegen oxidativen Stress
- Mit Panthenol zur Hautberuhigung
- Mit Aloe-Vera gegen Hautirritationen
DERMASENCE RosaMin Tagespflege mit LSF 50 bei empfindlicher Haut
- Stärkt empfindliche Gefäße
- Beugt entzündlichen Prozessen vor
- Mit Panthenol zur Hautberuhigung
- Für eine langfristige Minderung von Hautrötungen
- Trägt zu einer widerstandsfähigeren und weniger empfindlichen Haut bei
DERMASENCE Chrono retare Anti-Aging-Tagespflege mit LSF 50 bei der Haut ab 45
- Gleicht Feuchtigkeits- und Lipidmangel aus
- Beugt Photoaging vor
- Wirkt gegen Pigmentflecken
- Spendet intensive Feuchtigkeit
DERMASENCE Seborra Leichte Tagespflege mit LSF 30 bei zu Unreinheiten neigender Haut
- Beugt Entzündungen, Unreinheiten und Hautirritationen vor
- Versorgt die ölige Haut mit Feuchtigkeit
- Schützt vor der Verdunklung von Pickelmalen
- Nicht-komedogen
Hautpflege für Vitiligo am Körper
Bei Vitiligo am Körper empfehlen wir zudem tagsüber die DERMASENCE Solvinea Med Sonnenschutz-Gelcreme LSF 50+ für einen leichten Sonnenschutz mit entzündungshemmenden und antioxidativen Komponenten. Der medizinische Sonnenschutz eignet sich auch, um besonders lichtexponierte Hautstellen im Gesicht zu schützen.
Bei irritierter, barrieregeschädigter, zu Rötungen neigender Haut kann zusätzlich die DERMASENCE BarrioPro Barriereaufbauende Körperemulsion verwendet werden, um die Hautbarriere zu unterstützen.
Dermatologische Unterstützung
Bei Anzeichen für eine Weißfleckenkrankheit oder Unsicherheiten, ist es stets ratsam sich an eine dermatologische Praxis zu wenden. Die Hautärzt*innen sind in der Lage, das Hautbild zu deuten und eine Diagnose zu stellen. Darüber hinaus können dort mögliche Ursachen, Triggerfaktoren und individuell angepasste Therapiemöglichkeiten besprochen werden, um den Verlauf der Erkrankung so unbeschwert wie möglich zu gestalten.
Quellen
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- Nahhas, Amanda F.; Braunberger, Taylor L.; Hamzavi, Iltefat H. (2019): Update on the Management of Vitiligo. In: Skin therapy letter 24 (3), S. 1–6.
- Bährle-Rapp, Marina (Hg.) (2020): Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.
Autorin
Marie Richter-Pezullo, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin
und das Kosmetikwissenschaftlerinnen-Team von DERMASENCE.
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