Was tun bei juckender Kopfhaut? | Pflegeempfehlungen

Dem Juckreiz auf der Spur: Juckende Kopfhaut ist ein weitverbreitetes und oft unterschätztes Problem, das eine Beeinträchtigung der Lebensqualität verursachen kann. Von lästigem Kratzen bis hin zu möglichen sozialen Unannehmlichkeiten – die Auswirkungen von Kopfhautjucken (Pruritus capillitii) sollten nicht unterschätzt werden. In diesem Artikel erklären wir, wie Juckreiz entsteht und was du bei juckender Kopfhaut tun kannst. 

Juckreiz ist ein Schutzmechanismus des Körpers. Er kann auf potenziell schädliche Substanzen oder Reizstoffe hinweisen.

Juckreiz ist nicht ansteckend und kann somit nicht von einer Person auf andere übertragen werden. Aber: Wenn eine Person jemanden sieht, der sich kratzt oder über Juckreiz spricht, kann dies den eigenen Juckreiz verstärken oder den Drang zum Kratzen auslösen. Dieses Phänomen nennt man soziale Ansteckung.

Jede*r 5. der Bevölkerung leidet einmal im Leben an chronischem Juckreiz (solcher, der länger als 6 Wochen anhält).

Welche Ursachen kann juckende Kopfhaut haben?

Ein unangenehmes Kopfhautjucken kann auf vielfältige Ursachen zurückgeführt werden, denn das sensible System der Kopfhaut ist mit zahlreichen Nervenendigungen durchzogen. Wenn sie gereizt werden, kann das quälenden Juckreiz verursachen. Die Ursachen für Juckreiz der Kopfhaut umfassen generell Entzündungen und Trockenheit. Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis und diverse Schuppenvarianten spielen dabei eine entscheidende Rolle. Doch das ist noch nicht alles – eine komplexe Wechselwirkung von Faktoren wie Sebum (Talg), Haarfollikeldichte, Mikroflora, Haarvolumen und Einzelhaardurchmesser beeinflussen die physiologischen Bedingungen der Kopfhaut und schaffen so ein Mikroklima, das Juckreiz begünstigen kann.

Die häufigsten Ursachen für Juckreiz

  • Neurodermitis (atopische Dermatitis)
  • Seborrhoische Dermatitis 
  • Allergische Kontaktdermatitis 
  • Schuppenflechte (Psoriasis) 
  • Pilzinfektionen 
  • Red Scalp Syndrome (spezifische Form der Rosacea)
  • Stress 
  • Falsches Waschverhalten 

Wie entsteht Juckreiz?

Juckreiz, auch als Pruritus bezeichnet, ist ein komplexer Prozess, der durch die Aktivierung von Nervenfasern in der Haut ausgelöst wird. Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt einige grundlegende Prinzipien:

  1. Rezeptoren der Haut: Die Haut ist mit verschiedenen Arten von Rezeptoren ausgestattet. Diese Rezeptoren können auf verschiedene Stimuli reagieren, darunter auch solche, die Juckreiz auslösen.

  2. Freisetzung von Substanzen: Bei verschiedenen Hauterkrankungen, Entzündungen oder Allergien kommt es zur Freisetzung von Substanzen wie Histamin (verursacht eine Empfindung zwischen Jucken/Brennen), Serotonin (erhöht die Empfindlichkeit der Nervenenden in der Haut und trägt zur Entzündungsreaktionen bei) oder bestimmten Botenstoffen, die den Juckreiz ebenfalls auslösen oder verstärken können.

  3. Interaktion mit Nervenfasern: Diese freigesetzten Substanzen interagieren mit den Nervenfasern in der Haut und aktivieren sie. Insbesondere werden C-Fasern (langsam leitende Nervenfasern, die dumpfe oder langanhaltende Schmerzen übertragen, zum Beispiel chronische Schmerzen) und A-Delta-Fasern (schnellleitende Nervenfasern, die akute Schmerzen weiterleiten, zum Beispiel Verbrennung) stimuliert, die für die Übertragung von Schmerz- und Juckreizsignalen verantwortlich sind.

  4. Übertragung zum Gehirn: Die aktivierten Nervenfasern leiten die Signale zum Rückenmark und von dort aus weiter zum Gehirn. Der genaue Mechanismus, wie das Gehirn den Reiz als Juckreiz interpretiert ist, noch nicht vollständig geklärt.

  5. Zentrale Verarbeitung: Im Gehirn wird der Juckreiz zentral verarbeitet. Es wird angenommen, dass mehrere Gehirnareale an der Wahrnehmung von Juckreiz beteiligt sind. Auch solche, die für Emotionen und die Verarbeitung von Schmerzreizen zuständig sind.

  6. Kratzreflex: Als Reaktion auf den Juckreiz tritt oft der automatische Kratzreflex auf. Das Kratzen kann vorübergehende Erleichterung bringen, hat aber oft den Effekt, den Juckreiz weiter zu verstärken.


Es ist wichtig zu betonen, dass Juckreiz ein komplexes Phänomen ist, das durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird, einschließlich neurologischer, immunologischer und psychologischer Aspekte. Die genaue Ursache kann von Person zu Person unterschiedlich sein, und eine gründliche Untersuchung ist erforderlich, um die spezifischen Auslöser des Juckreizes zu identifizieren und angemessen zu behandeln.
 

Juckende Kopfhaut und Haarausfall – Können diese Phänomene zusammenhängen?

Juckreiz als solcher führt nicht direkt zu einem Haarausfall. Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte, atopische Dermatitis, Pilz- und bakterielle Infektionen sowie Entzündungen der Haarfollikel hingegen schon. Diese Infektionen schaden den Follikeln (den Strukturen, die das Haar in der Haut verankern), was die Haare brüchiger macht und den Haarausfall begünstigen kann. Andererseits kann die Ursache ebenso oft beim häufigen, langen und aggressiven Kratzen liegen.

Produktempfehlungen bei juckender Kopfhaut

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Was kann ich noch gegen juckende Kopfhaut tun?

Es gibt einige wichtige Tipps, die dir bei Juckreiz auf der Kopfhaut helfen könnten:

  • Trockene Kopfhaut ist eine häufige Ursache des Juckreizes. Haarwaschen mit reizenden Pflegeprodukten und warmen Wasser führt zur Funktionsstörung der Lipidbarriere.

  • Genauso wichtig ist die Häufigkeit des Waschens. Beim häufigen Waschen werden die natürlichen Öle der Kopfhaut entfernt und die Haut trocknet schnell aus. 

  • Und vor allem: vermeide das Kratzen! Im ersten Moment kann es zwar verlockend sein, aber durch das Kratzen wird die Haut noch zusätzlich gereizt.

Wann ist ein Arztbesuch sinnvoll?

Wenn der Juckreiz länger als sechs Wochen anhält und von Symptomen wie Rötungen, Schuppenbildung oder sogar Schmerzen begleitet wird, ist eine Rücksprache mit Dermatolog*innen notwendig. So kann die Ursache festgestellt und eine angemessene Behandlung empfohlen werden.

Quellen

  • Holle, H.: Achtung, Kratzen ist ansteckend! CME 10, 38 (2013). link.springer.com/article/10.1007/s11298-013-0244-7
  • Ständer, Sonja; Beuers, Ulrich (Hg.) (2008): Pruritus. 1. Aufl. Bremen: UNI-MED Verl.
  • Rattanakaemakorn P, Suchonwanit P. Scalp Pruritus: Review of the Pathogenesis, Diagnosis, and Management. Biomed Res Int. 2019 Jan 15;2019:1268430. doi: 10.1155/2019/1268430. PMID: 30766878; PMCID: PMC6350598.
  • Schut, C. & Kupfer, J. (2013). Itch and psyche. Der Hautarzt, 64, 414-419.
  • Schmelz: Neurophysiologie des Juckreizes* Neurophysiology of Itch 515 218..222 (thieme-connect.com)
  • Streit, M., von Felbert, V. & Braathen, L. Pruritus sine materia. Hautarzt 53, 830–849 (2002). doi.org/10.1007/s00105-002-0455-4
     

Autorinnenteam

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

Überarbeitet durch: Frauke Habben und Sandra Lewandowicz, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerinnen

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