Nagelpsoriasis | Schuppenflechte an den Nägeln

Schuppenflechte, auch bekannt unter dem Fachbegriff Psoriasis, tritt häufig im Bereich der Kopfhaut, den Beinen oder den Armen auf. Aber auch die Nägel der Hände und Füße sind nicht selten betroffen. Nagelpsoriasis ist für Laien oft nicht einfach zu erkennen, da sie viele unterschiedliche Erscheinungsformen hat. Finde in diesem Blogbeitrag heraus, woran man eine Nagelpsoriasis erkennt und welche Mittel effektiv helfen, um die entzündlichen Veränderungen der Nägel zu reduzieren.

Die Nagelpsoriasis ist eine spezielle Form der Schuppenflechte, die die Nägel von Händen oder Füßen betrifft. Betroffen sind rund 40–50 % aller Psoriasis‑Patient*innen, bei Psoriasis-Arthritis sogar bis zu etwa 80–90 %.

Zu den typischen Anzeichen zählen feine Grübchen (Tüpfelnägel), gelblich‑bräunliche Ölflecken, Splitterblutungen, das Ablösen der Nagelplatte (Onycholyse) und – bei schweren Verläufen – brüchige Krümelnägel.

Bei milderen Fällen helfen äußerliche Behandlungen mit Cremes, Salben oder beispielsweise dem DERMASENCE Adtop 40% Urea Oleogel. Schwerere Formen können systemisch (innerlich wirkend) mit Tabletten oder Biologika behandelt werden. Auch andere Therapieformen wie eine Laser- oder Strahlentherapie eignen sich.

Die Psoriasis an den Nägeln

Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine nicht ansteckende Autoimmunerkrankung der Haut. Etwa 50 % aller Psoriasis-Erkrankten weisen eine Beteiligung der Finger- und Fußnägel auf. Je schwerer der Psoriasisverlauf auf der Haut ist, desto eher geht die Erkrankung auf die Nägel über. Hierbei verändern sich die Nägel sowohl farblich als auch strukturell, was häufig mit einem hohen Leidensdruck einhergeht. 

Neben den ästhetischen Veränderungen können auch Schmerzen und funktionelle Einschränkungen auftreten, da Erkrankte nicht selten eine Psoriasis-Arthritis aufweisen. Das bedeutet, dass zusätzlich der Bewegungsapparat an den Hand- und Fußgelenken betroffen ist. Insgesamt kann dies zu einer psychischen Belastung führen, die sich auf das Privat- sowie Berufsleben auswirken kann. 1

Wusstest du, ...

… dass etwa 80 bis 90 % aller Menschen, die an einer Nagelpsoriasis leiden, auch eine Psoriasis-Arthritis, also eine Gelenkbeteiligung, haben?

Wie entsteht eine Psoriasis (an den Nägeln)?

Die Ursache einer Nagelpsoriasis ist genau wie bei der Psoriasis vulgaris (häufigste Form der Psoriasis) die vermehrte Ausschüttung von entzündungsfördernden Botenstoffen, wie das Interleukin IL-23 und IL-17. Diese Zytokine verursachen übermäßige Verhornungen (Hyperkeratosen) und die schmerzhaften Entzündungen an den Nägeln.2

Mehr Informationen zur klassischen Schuppenflechte erhältst du in unserem Blogbeitrag „Schuppenflechte (Psoriasis) – Entstehung, Wirkstoffe & Co“.

Die unterschiedlichen Formen einer Nagelpsoriasis

Die Entzündungsprozesse der Psoriasis finden in der Nagelmatrix, im Nagelbett, der Nagelfalz und am Hyponychium (Hautschicht unter dem Nagelrand) statt. Dabei können sich ganz unterschiedliche Nagelveränderungen in Farbe und Form zeigen, wie zum Beispiel die Tüpfelnägel, Krümelnägel oder Ölflecken.1,2

Tüpfelnägel

Kleine, punktförmige Einsenkungen im Nagel

Einem wissenschaftlichen Review zufolge sind Tüpfelnagel mit 68 % die häufigsten Anzeichen der Nagelpsoriasis.3 Der Name leitet sich vom typischen äußeren Erscheinungsbild der Nägel ab: Auf der oberen Schicht der Nagelplatte zeigen sich kleine runde oder ovale Grübchen. Diese Grübchen entstehen infolge einer Verhornungsstörung von Zellen, die die Nagelplatte bilden. Durch die unvollständige Verhornung lösen sich beim Nagelwachstum einzelne Zellen heraus, was die charakteristischen Einkerbungen hinterlässt.3 Allerdings sind Tüpfelnägel kein eindeutiges Zeichen für eine Psoriasiserkrankung. Beispielsweise können Tüpfelnägel auch bei einer Alopecia areate (entzündlich bedingter Haarausfall) auftreten.1,4

Onycholyse

Ablösung des Nagels

Dicht gefolgt von den Tüpfelnägeln ist die Onycholyse mit 67 % die zweithäufigste Nagelveränderung bei Psoriasis. Dabei löst sich die Nagelplatte teilweise oder ganz vom Nagelbett – meist infolge einer übermäßigen Verhornung (Hyperkeratose) und der Bildung von Plaques. Durch diese Ablagerung gelangt Luft zwischen Nagelplatte und Nagelbett, was dazu führt, dass sich der betroffene Teil, meist beginnend am Hyponychium, weißlich bis gelblich verfärbt und eine bröselige Struktur annimmt.3

Ölflecken

Gelbbraune Verfärbungen des Nagels

Bevor sich ein Nagel teilweise oder vollständig ablöst, kann man zumeist die sogenannten Ölflecken auf den Nägeln identifizieren. Dies passiert vor allem, wenn sich die Flecken im Bereich des Hyponychium befinden. Ölflecken oder auch lachsfarbene Flecken entstehen tief im Inneren des Nagels – genauer gesagt im Nagelbett. Hier können Läsionen entstehen, die durch den Nagel hindurchschimmern und als eines der typischen Merkmale der Erkrankung gelten. Diese Form der psoriatischen Nagelveränderung weisen ca. 18 % der Betroffenen auf.3

Krümelnägel

Verdickter, brüchiger Nagel

Eine weitere Form der Nagelpsoriasis sind die Krümelnägel, von der ca. 25 % betroffen sind. Sie entstehen, wenn die gesamte Nagelmatrix oder Teile davon betroffen sind. Hierbei bildet sich eine Nagelplatte aus, die aus bröckeligem Hornmaterial besteht.3,4

Splitterblutungen

Kleine Einblutungen unter dem Nagelbett

Bei den sogenannten Splitterhämorrhagien (Splitterblutungen) handelt es sich um circa zwei bis drei Millimeter lange, zumeist parallel verlaufende blau-rote bis blau-schwarze Einblutungen im Nagelbett. Diese entstehen durch beschädigte Gefäße infolge der psoriatischen Veränderung der Nagelplatte.4,5

Schwellungen der Nagelfalz

Die psoriatische Paronychie beschreibt eine Psoriasis bedingte Entzündung am Nagelfalz, also dem Bereich um den Nagel herum. Dort kommt es zur Schwellung des Gewebes und zur Rötung sowie Schuppung der Haut.4

Manche Veränderungen wirken wie harmlose Verfärbungen oder leichte Verletzungen. In manchen Fällen werden die bräunlichen Verfärbungen auch mit einem Nagelpilz (Onychomykose) verwechselt und daher gar nicht als Psoriasis erkannt. Aber woran erkennst du nun, ob du Nagelpilz oder Psoriasis hast?

Psoriasis vs. Nagelpilz

Verfärbte, brüchige oder verdickte Nägel? Für Laien kann das nach Nagelpilz aussehen – doch auch eine Nagelpsoriasis zeigt ähnliche Symptome. So ist es nicht verwunderlich, dass die Nagelveränderungen bei einer Psoriasis und einer Pilzinfektion miteinander verwechselt werden. Äußerlich kann man Nagelpilz und bestimmte Formen der Nagelpsoriasis häufig nicht unterscheiden. Außerdem können beide Erkrankungen auch parallel auftreten.

Bei der Entstehung lässt sich aber ein wesentlicher Unterschied feststellen: Nagelpilz basiert auf extrinsischen Faktoren wie der Besiedelung von Pilzen, während es sich bei einer Nagelpsoriasis um eine intrinsische entzündliche Autoimmunerkrankung handelt.6,7

Eine professionelle und richtige Diagnose ist besonders relevant, denn die Behandlung unterscheidet sich grundlegend. Ein Besuch in der dermatologischen Praxis bringt Klarheit und hilft, Fehlbehandlungen zu vermeiden.

Therapiemöglichkeiten einer Nagelpsoriasis je nach Schweregrad

Für eine erfolgreiche Therapie der Nagelpsoriasis sollte zunächst der Schweregrad der Erkrankung ermittelt werden. Wende dich dazu an deine*n Hautärzt*in.

Bei leichteren Formen der Nagelpsoriasis kann bereits eine lokale topische (also äußerliche) Therapie helfen. In solchen Fällen werden die betroffenen Stellen am Nagel mit Cremes oder Salben topischen Wirkstoffen behandelt. Allerdings ist es oft schwierig, dass die Wirkstoffe ihren Zielort erreichen, da meist eine dicke Nagelschicht über dem Nagelbett liegt. Geeignete Auftragsbereiche sind daher die Nagelhaut, der Bereich um die Nagelplatte herum oder bei kurz geschnittenen Nägeln das Hyponychium (dünne Schutzhaut unter dem Nagelrand). Damit der Wirkstoff die Haut schneller durchdringt, kann es helfen, die zum Teil überverhornten Nagelareale bei einer professionellen Hand- oder Fußpflege abfräsen zu lassen oder mit keratolytischen Stoffen wie Urea aufzuweichen (dazu unten mehr).

In schweren Fällen muss oft auf eine allgemeine systemische (innerlich wirkende) Therapie zurückgegriffen werden, wie sie auch bei der Psoriasis vulgaris eingesetzt wird. Dafür haben sich einige systemische Medikamente auf dem Markt etabliert, die speziell zur Linderung der Psoriasis-Symptome entwickelt wurden. Der Behandlungserfolg bei einer Nagelpsoriasis ist leider nach wie vor begrenzt. Medikamente wie Biologika und Zytostatika (zum Beispiel Methotrexat oder Fluorouracil) zeigen jedoch erste Erfolge in der Behandlung einer Psoriasis an den Nägeln. Studien belegen, dass sich die Symptome der Proband*innen bei einer sechs- bis zwölfmonatigen Anwendung deutlich reduzierten. Neben der systemischen Behandlung eignen sich auch Therapieformen wie Photochemotherapie, Lasertherapie, und Strahlentherapie.4,5

Du hast nur eine leichte Form der Nagelpsoriasis?

Dann spricht nichts dagegen, die unschönen Veränderungen mit einem herkömmlichen, farbigen Nagellack zu überdecken. Regelmäßiges Kürzen nicht vergessen!

Medizinische Spezialpflege bei Nagelpsoriasis

Falls deine Nägel so aussehen…

… kannst du direkt mit der Anwendung des DERMASENCE Vitop Psoricur Kopfhaut-Liquids beginnen. Durch den innovativen indirubinreichen Färberwaid-Extrakt wird die übermäßige Produktion von Hornschüppchen im Bereich der Nagelhaut reduziert. Die Wirksamkeit des Liquids beruht auf einem multifaktoriellen Wirkansatz, der nicht nur die Hautschuppung reguliert, sondern auch entzündungshemmende, antimikrobielle und hautberuhigende Effekte miteinander verbindet.8–10 Somit werden die Symptome einer Nagelpsoriasis reduziert und einem erneuten Schub vorbeugt. Das Liquid ist flüssig, lässt sich somit gut verteilen und zieht schnell ein, ohne einen fettigen Film an den Händen zu hinterlassen.

Falls deine Nägel jedoch so aussehen…

… hilft dir auch das DERMASENCE Adtop 40 % Urea Oleogel. Durch den hohen Anteil an Urea (40 %) wirkt das Oleogel keratolytisch (hornlösend). Das bedeutet, dass die verdickte Hornschicht etwas abgetragen wird. Um ein effektives Ergebnis zu erzielen, empfiehlt es sich, das Oleogel kurartig für zwei Wochen jeden Morgen und Abend auf die betroffenen Nägel aufzutragen. Für die umliegende Nagelhaut kannst du das DERMASENCE Vitop Psoricur Kopfhaut-Liquid verwenden. Sobald die betroffenen Nägel dünner geworden sind, kannst du das Vitop Psoricur Kopfhaut-Liquid auch auf der Nagelplatte regelmäßig auftragen.

Quellen

  1. Balakirski G, Löser CR. Nagelveränderungen und Nagelerkrankungen. Dermatol. 2025;76(5):253-254. doi:10.1007/s00105-025-05492-2
  2. Assaf K, Irintchev MGP, Wilsmann-Theis D. Nagelpsoriasis–schmerzhaft und doch untertherapiert. Dermatol. Published online 2025:267-276. doi:10.1007/s00105-025-05495-z
  3. Jiaravuthisan MM, Sasseville D, Vender RB, Murphy F, Muhn CY. Psoriasis of the nail: Anatomy, pathology, clinical presentation, and a review of the literature on therapy. J Am Acad Dermatol. 2007;57(1):1-27. doi:10.1016/j.jaad.2005.07.073
  4. Kahl C, Hansen B, Reich K. „Stiefkind “Nagelpsoriasis. Hautarzt. 2012;63(3):184-191. doi:10.1007/s00105-011-2228-4
  5. Tan ES, Chong WS, Tey HL. Nail psoriasis: a review. Am J Clin Dermatol. 2012;13:375-388. doi:10.2165/11597000-000000000-00000
  6. Abeck D. Nagelpilz. In: Häufige Hautkrankheiten in Der Allgemeinmedizin: Klinik Diagnose Therapie. 2. Auflage. Springer; 2012:63-65.
  7. Borelli S, Lautenschlager S. Dermatophyten-Infektion der Haut und der Nägel. Ther Umsch. 2016;73(8):457-461. doi:10.1024/0040-5930/a000818
  8. Yang L, Li X, Huang W, Rao X, Lai Y. Pharmacological properties of indirubin and its derivatives. Biomed Pharmacother. 2022;151:113112.
  9. Lin YK, Leu YL, Yang SH, Chen HW, Wang CT, Pang JHS. Anti-psoriatic effects of indigo naturalis on the proliferation and differentiation of keratinocytes with indirubin as the active component. J Dermatol Sci. 2009;54(3):168-174. doi:10.1016/j.jdermsci.2009.02.007
  10. Kunikata T, Tatefuji T, Aga H, Iwaki K, Ikeda M, Kurimoto M. Indirubin inhibits inflammatory reactions in delayed-type hypersensitivity. Eur J Pharmacol. 2000;410(1):93-100. doi:10.1016/S0014-2999(00)00879-7

Autorin

Frauke Habben, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin

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